Leitartikel

Für Putin war der G20-Gipfel ein diplomatisches Desaster

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INDONESIA-G20-SUMMITAPA/AFP/POOL/DITA ALANGKARA
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Russland ist international zunehmend isoliert. Auch China, sein wichtigster Verbündeter, hat offenbar mittlerweile die Nase voll vom Ukraine-Krieg.

In emotionaler Aufwallung öffentlich voreilige Schlüsse zu ziehen, bevor grundlegende Fakten geklärt sind, hat sich noch selten als schlau erwiesen. Gemeingefährlich werden überstürzte Spekulationen, wenn die Welt ohnehin bedenklich nahe am Abgrund steht: Wird die Nato in den Ukraine-Krieg gezogen, dann ist der Dritte Weltkrieg nicht mehr weit.

Der ukrainische Präsident, unbestritten ein Meister der Kommunikation, war Dienstagnacht allzu schnell mit einer empörten Reaktion zur Stelle, nachdem im Nato-Land Polen nahe der Grenze eine Rakete eingeschlagen war. Wolodymyr Selenskij ließ zunächst nicht den leisesten Zweifel aufkommen, dass die russischen Streitkräfte das Geschoss abgefeuert hätten. Auch der litauische Präsident twitterte bereits, dass jeder Zoll Nato-Territorium verteidigt werden müsse. Nur: Zu diesem Zeitpunkt war überhaupt noch nicht klar, welche Waffen sich in die polnische Grenzlandschaft gebohrt und zwei Menschen in den Tod gerissen hatten.

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