Park Hyatt

Einen Klimt im Hotel kaufen

Gute Kunst wird in der Luxushotellerie immer gefragter. Das Wiener Park Hyatt wird demnächst zum dritten Mal Kulisse einer Kunstmesse.

Kunst spielt in Hotels schon lang keine dekorative Nebenrolle mehr. Große Ketten ebenso wie kleine Boutique-Häuser setzen auf kuratierte Kunstsammlungen, die Zusammenarbeit mit Künstlern und die Austragung von großen Kunstevents in ihren Räumen.

Auch in Wien gibt es einige Beispiele für die erfolgreiche Synthese von Kunst und Hotellerie. Im Altstadt Vienna warten 62 individuell gestaltete Suiten und Zimmer mit über 350 Kunstwerken auf Gäste  – auch zur Kunstführung öffnet man gern die Tore. Hier können unter anderem Werke von Andy Warhol und Niki de Saint Phalle bestaunt werden. Der Nachbarschaft zum Belvedere 21 Folge leistend, ist das noch junge, von Renzo Piano entworfenen Hotel Andaz Vienna ebenfalls eine gute Adresse für Begeisterte zeitgenössischer Kunst, während Fans der Kunstgeschichte im Ritz-Carlton auf ihre Kosten kommen. Hier an der Ringstraße kann man die „The Ritz-Carlton Albertina Suite“ anmieten – mit Meisterwerken aus der Sammlung Batliner, VIP-Zugang zum Museum und tragbarer Staffelei, die die eigenen Kunstfertigkeiten anregen soll.

Cocktail und Kunst

Schon länger setzt auch das Wiener Park Hyatt auf Kunst. Sehenswert inszeniert sich die Gallery Wall, kuratiert von den beiden Wiener Galeristinnen Miryam Charim und Gabrielle Senn in der Bar und Brasserie The Bank. Hier genießt man seinen Cocktail in bequemen Fauteuils neben einer wechselnden Zusammenstellung aktueller nationaler und internationaler Gegenwartskunst. „Kunst ist für unsere Marke ein wesentlicher Bestandteil. Es ist eine wunderbare Symbiose aus Architektur, Kunst und den Menschen, die unser Haus zu etwas ganz Besonderem machen. Wir freuen uns, unseren Gästen mit der Art at the Park Kunst zugänglich machen zu können. Wir haben in der Vergangenheit großartiges Feedback erhalten“, erklärt Monique Dekker, Area Vice President und General Manager Park Hyatt Vienna.

Potente Kundschaft

Zur diesjährigen Edition der Kunstmesse „Art at the Park“ wird die Auswahl von klassischer Kunstgeschichte bis zu Zeitgenössischem reichen. Es stehen u.  a. Arbeiten von Gustav Klimt, Martha Jungwirth und Hermann Nitsch zum Verkauf, während der mexikanische Künstler Enrique Fuentes, der zu Weihnachten auch im Wiener Stephansdom ausstellen wird, eine eigene Arbeit über die drei Stiegenhaus-Etagen des Hotels entwickelt.

Beigestellt.

Hinter „Art at the Park“ steht Wolfgang Pelz, dessen Art-Port GmbH auch der Veranstalter der Messeformate Art Austria (Museumsquartier Wien) und Art Austria Highlights (am Wiener Eislauf-Verein) ist. Was verspricht man sich vom ersten Wiener Bezirk? „Das Goldene Quartier ist international einzigartig. Kaum eine Stadt der Welt hat mitten in der City so eine Dichte an High-Quality-Brands. Daher lag und liegt der Schluss nahe, viele potente Kundinnen und Kunden in diesem Grätzl anzutreffen. Wer Luxus im Goldenen Quartier kauft, ist auch an Kunst im obersten Preissegment interessiert“, so Pelz.

Die Idee, ein Hotel zu bespielen, hat sich bewährt, nicht umsonst findet die „Art at the Park“ 2022 bereits zum dritten Mal statt. Pelz hat hier auch schon Vorerfahrungen. „Von 2008 bis 2015 hatten wir in Zusammenarbeit mit unseren Ausstellern ein Kunstwerk in der Eingangshalle des Hotel Sacher Wien gezeigt. Hier wurde acht Mal im Jahr ein Kunstwerk präsentiert. Viele Arbeiten wurden verkauft. In Absprache mit der Familie Gürtler wurde eine Provision an den Verein ‚Die Möwe‘ überwiesen. Wir versuchen, mit vielen Aktivitäten und persönlichen Kontakten unsere Projekte in die Fünf-Sterne-Hotellerie hineinzutragen“, so Pelz, der auch mit dem InterContinental Hotel Vienna an Kooperationsmöglichkeiten arbeitet und eine Kunstmesse in Triest plant.

Beigestellt.

International können Kunsthotels fast schon als eigene Kategorie der Luxushotellerie gelten, so zahlreich sind die Beispiele: The Dolder Grand in Zürich begeistert mit einer hochkarätig besetzten Sammlung der bekanntesten Künstler der Moderne – von Salvador Dalí bis Takashi Murakami. Australiens erstes Kunsthotel, das Henry Jones Art Hotel, bietet nicht nur beinahe 500 Kunstwerke, sondern lädt auch Künstler zum längeren Aufenthalt ein. In Rom steigen Kunstbegeisterte am besten im Waldorf Astoria Hotel & Resort Rome Cavalieri ab, wo man nicht nur zeitgenössischer Kunst begegnet, sondern auch auf historische Bronzen und Teppiche stößt.

Beigestellt.

Blickt man in der Loft Bar des SO/Vienna auf die großartige Lichterdecke der Medienkünstlerin Pipilotti Rist, wird man im Conrad New York von der großflächigen Wandgestaltung Sol LeWitts begrüßt – dazu kommen rund 2000 Kunstwerke, verteilt auf die Zimmer und semiöffentlichen Hotelflächen und eine laufende Kooperation mit dem Public Art Fund, um wechselnde Ausstellungen zu ermöglichen. Einen großartigen Skulpturen­garten und köstlichen Wein vereint die Villa La Coste auf dem Areal des Weingutes La Coste in Südfrankreich.
Aber auch in Österreich spielt Kunst nicht nur in der Hauptstadt eine Rolle im Hotelbusiness. So hat das Arthotel Blaue Gans in der Salzburger Altstadt eine beachtliche Kunstsammlung.

Ein kleines Kunsthotel­imperium betreibt der ehemalige Automobilrennfahrer Helmut Marko in Graz. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit dem modernen Augarten Art Hotel und dem gediegenen Schlossberghotel, in dem man mit Kunstwerken von Maria Lassnig, Xenia Hausner und Arnulf Rainer nächtigen oder speisen kann. Mit dem Kai 36 bekam das Schlossberghotel 2020 gleich nebenan eine kleine, hippe Schwester, auf deren Terrasse man unter anderem auf eine Gurkenskulptur von Erwin Wurm oder eine Seil-Installation von Soli Kiani stößt. Als viertes Haus im Bunde entdeckt man in Markos Lendhotel seit 2017 junge, urbane Kunst.

Tipp:

„Art At THe Park“. Die dritte Kunstmesse im Park Hyatt Vienna findet vom 24. bis 27. November am Hof 2 statt, parkvienna.com

("Die Presse Schaufenster" vom 18.11.2022)

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