Aufsicht

Bafin beißt sich an Adler fest

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Die Aufsicht findet fast vier Milliarden Euro zu viel in der Bilanz des Immobilienkonzerns.

Die Probleme für Adler nahmen ihren Anfang im Oktober 2021. Damals nahm der britische Leerverkäufer Fraser Perring den verschachtelten Immobilienkonzern mit Sitz in Luxemburg unter die Lupe. Perring hatte auch schon früh vor Wirecard gewarnt. Er und sein Analysehaus Viceroy Research warfen Adler und nahestehenden Personen wie dem Österreicher Cevdet Caner Betrug, Täuschung und finanzielle Falschdarstellung vor. Adler und Caner bestreitet das.

Doch seitdem reißen die Hiobsbotschaften um das Unternehmen nicht ab. Im April verwehrte KPMG Luxemburg dem Konzern ein Testat für den Jahresabschluss. Und seit etwa einem Jahr prüft die Bafin die Bilanzen der Adler-Tochter Adler Real Estate mit Sitz in Berlin. Bereits im August hatte die deutsche Finanzaufsicht einen ersten, aus ihrer Sicht bedeutenden Fehler im Jahresabschluss 2019 festgestellt. Demnach habe Adler ein wichtiges Immobilienprojekt in Düsseldorf viel zu hoch bewertet – mit bis zu knapp einer Viertelmilliarde Euro. Adler wies damals die Vorwürfe zurück, kündigte Rechtsmittel an und legte Widerspruch ein. Dennoch nimmt die Bafin die Bewertung des Projekts im Düsseldorfer Glasmacherviertel genau ins Visier. Inzwischen ermitteln auch die Staatsanwaltschaften in Berlin und Frankfurt. Die im SDAX notierte Aktie verlor innerhalb der vergangenen zwölf Monate mehr als 20 Prozent.

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