Telefonat

"Neue Ära" der israelisch-türkischen Beziehungen

Es war das erste Gespräch der beiden Spitzenpolitiker Netanyahu und Erdogan seit Jahren. Man wolle ab nun an der Verbesserung der Beziehung zwischen Israel und der Türkei arbeiten.

Israels designierter Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan wollen weiter an der Verbesserung der israelisch-türkischen Beziehungen arbeiten. Das teilten beide nach einem Telefonat am Donnerstag mit. In der rund zwölfminütigen Unterredung vereinbarten sie einem Sprecher Netanyahus zufolge, "eine neue Ära in den Beziehungen zwischen der Türkei und Israel einzuleiten". Es war das erste Gespräch der beiden seit Jahren.

Nach Angaben des türkischen Präsidialamts waren sich beide einig, "die Beziehungen auf Grundlage der Achtung gegenseitiger Interessen aufrechtzuerhalten und nachhaltig zu stärken". Das Telefonat war demnach von Netanyahu initiiert worden, um Erdogan nach dem Anschlag von Istanbul sein Beileid auszudrücken.

Zerwürfnis und Annäherung

Während einer früheren Amtszeit Netanyahus als Regierungschef war es zwischen den einst engen Bündnispartnern zum Zerwürfnis gekommen. Seit der Gaza-Krise 2018, die rund um die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem eskaliert war, hatten die beiden Länder mehrere Jahre keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land. In diesem Sommer kam es dann unter der amtierenden Regierung zur Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen. Ende September traf mit Yair Lapid erstmals seit 15 Jahren ein israelischer Regierungschef mit dem türkischen Präsidenten zusammen.

Netanyahus Likud-Partei war aus der Parlamentswahl am 1. November als stärkste Kraft hervorgegangen. Am Wochenende wurde er mit der Regierungsbildung beauftragt. Falls ihm dies gelingt, wäre es für ihn das zweite Comeback auf den Posten des Regierungschefs. Derzeit laufen Koalitionsgespräche.

(APA)

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