Staatsfinanzen

Die Zinswende kostet die EU-Länder im Jahr 2023 schon 110 Milliarden Euro

European Central Bank (ECB) President Lagarde gives a signature for newly printed euro banknotes in Frankfurt
European Central Bank (ECB) President Lagarde gives a signature for newly printed euro banknotes in FrankfurtREUTERS
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Hohe Schuldenstände nach der Coronapandemie und ein steigendes Zinsniveau bringen den Haushalten der EU-Länder kräftige Zusatzbelastungen. Österreich könnte weit besser dastehen, hätte es eine Fiskalpolitik wie Dänemark oder Schweden, so eine Analyse des Neos Lab.

Wien. „Koste es, was es wolle.“ Dieser Leitspruch galt während der Coronapandemie nicht nur in Österreich, sondern in allen EU-Ländern – wenn auch mit unterschiedlicher Ausprägung. Die Grenze zwischen notwendiger Hilfe für stark betroffene Branchen und Überförderung war dabei fließend und ist vielfach jetzt noch Grund für Überprüfungen. In jedem Fall sorgten die Krise und die darauf reagierende Fiskalpolitik für einen kräftigen Anstieg der Staatsverschuldung. In Österreich stieg sie 2020 etwa um zwölf Prozentpunkte auf über 82 Prozent des BIPs. Länder wie Italien, Frankreich, Spanien, Zypern und Griechenland verzeichneten jedoch sogar einen Zuwachs um rund 20 Prozentpunkte.

Von der Politik hieß es dazu, dass die zusätzlichen Schulden aufgrund der Nullzinsen kein großes Problem seien. Länder wie Deutschland oder Österreich konnten sich zu dieser Zeit zum Teil ja sogar negativ verzinst verschulden – sie erhielten also Geld von den Investoren, wenn sie Anleihen begaben.

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