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Neue Berufschance

Karriere: Militärarzt beim Bundesheer

Kandidaten für den Beruf des Militärarztes sollten Interesse an abwechslungsreichen Tätigkeiten im In- und Ausland mitbringen.
Kandidaten für den Beruf des Militärarztes sollten Interesse an abwechslungsreichen Tätigkeiten im In- und Ausland mitbringen. (c) Alexander Haiden
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Neue Berufschance: Das Österreichische Bundesheer bietet seit dem Wintersemester 2022/23 Frauen und Männern die Möglichkeit an, ein Militär-Medizinstudium zu absolvieren.

Der Bedarf an medizinischer Versorgung im In- und Ausland ist beim Österreichischen Bundesheer (ÖBH) seit Jahren unverändert gegeben. Dennoch können die freien Ärzte-Arbeitsplätze beim ÖBH nicht in vollem Umfang besetzt werden. Mit einem neuen Modell zur Ärztegewinnung bietet das Bundesministerium für ­Landesverteidigung jetzt ein ­attraktives Angebot an.

Seit dem Wintersemester 2022/23 wird Frauen und Männern die Möglichkeit geboten, als Militär-Medizinstudenten an der Medizinischen Universität Wien Humanmedizin zu studieren – mit dem Ziel, als Militärärzte für Allgemeinmedizin oder als Militär-Fachärzte beim Bundesheer tätig zu werden. In der Folge haben die Ärzte zumindest acht bis elf Jahre – in Abhängigkeit von der gewählten Fachrichtung – Dienst beim Bundesheer zu leisten.

Gefordert wird von den Bewerbern eine militärische Kadereignung sowie die Teilnahme am regulären Medizinischen Aufnahmetest (­MedAT), bei dem sie unter den besten 25 Prozent der angetretenen Bewerber liegen müssen. Im Vorfeld des jeweiligen MedAT erfolgt für höchstens 40 Interessenten, welche die allgemeinen Voraussetzungen für ein Militär-Medizinstudium erfüllen, eine spezielle Vorbereitung durch das ÖBH.

Intensives Studienprogramm

Nach Erlangung eines Studienplatzes werden die nunmehrigen Militär-Medizinstudenten beim Sanitätszentrum Ost, einer Militärkrankenanstalt des Bundesheeres, aufgenommen. Das Medizinstudium stellt die dienstliche (Haupt-)Verpflichtung dar. In den lehrveranstaltungsfreien Zeiten absolvieren die Studenten zum einen die im Studienplan geforderten medizinischen Praktika und zum anderen wertvolle Zusatzausbildungen für den militärischen Alltag sowie für den Bereich der Menschenführung.

Optimal genutzt werden soll auch die verbleibende Zeit, sei es im Sanitätszentrum Ost oder im Zuge einer Jobrotation innerhalb Österreichs, bei der die Studenten medizinische Dienststellen des Bundesheeres, wie etwa truppenärztliche Ambulanzen oder andere Sanitätszentren, kennenlernen. Ziel ist es dabei nicht zuletzt, Kontakte zu knüpfen, die später den Einstieg in den militärischen Berufsalltag erleichtern sollen.

Die Ausbildung kann in Kooperation mit zivilen Krankenanstalten fortgeführt werden.
Die Ausbildung kann in Kooperation mit zivilen Krankenanstalten fortgeführt werden. (c) BMLV/Daniel Trippolt

Durch eine permanente Betreuung während des Studiums werden die Kandidaten bereits frühzeitig in das militärische Gesundheitswesen integriert und erhalten auch für das Klinisch-Praktische Jahr interessante Ausbildungsplätze. Die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin oder zum Facharzt wird dann in Kooperation mit zivilen Krankenanstalten fortgeführt.

Typischer Ärztealltag

Nach Erlangung der Berechtigung zur selbständigen Ausübung des Arztberufes erfolgt der Dienst in einer der Krankenanstalten des ÖBH oder als Truppenarzt in der Sanitätseinrichtung einer Kaserne. Der Berufsalltag eines Militärarztes in einem Sanitätszentrum unterscheidet sich übrigens kaum von jenem eines zivilen Kollegen.

Ambulanzzeiten sind grundsätzlich von 8 bis 13 Uhr, können aber patientenabhängig darüber hinausgehen. Am Vormittag und Nachmittag finden – wie auch in einem zivilen Krankenhaus – Visiten im stationären Bereich der Sanitätsanstalt statt.

Der Leistungsbereich umfasst neben der Allgemeinmedizin die Fachbereiche Anästhesie, Augenheilkunde, Chirurgie, Dermatologie, HNO, Interne, Neurologie, Orthopädie, Psychiatrie, Radiologie und Unfallchirurgie. Neben der Versorgung der Heeresangehörigen sind die Ambulanzen auch für Untersuchungen vor Auslandseinsätzen sowie für fliegermedizinische und sportmedizinische Untersuchungen notwendig. Weiters ist vorgesehen, dass die Militärärzte zumindest im Zeitraum ihrer Mindestdienstverwendung alle drei Jahre für sechs Monate einen Auslandseinsatz absolvieren. Dabei besteht die Möglichkeit, diese sechs Monate in mehrere Blöcke aufzuteilen.

Der Dienst in den derzeitigen Einsatzräumen Kosovo und Bosnien/Herzegowina wird mit einem Betrag von mindestens 7600 Euro brutto monatlich vergütet. Im Einsatzraum Libanon gibt es sogar eine monatliche Vergütung von zumindest 8200 Euro brutto.

Freie Wahl für die Zukunft

Nach Ende der geplanten Gesamtverpflichtungsdauer erhält der Militärarzt zusätzlich eine Ausbildungsvergütung und kann sich frei entscheiden, ob er das Bundesheer verlassen oder eine weiterführende Tätigkeit beim Österreichischen Bundesheer anstreben möchte.

Kandidaten für den Beruf des Militärarztes sollten Interesse an abwechslungsreichen Tätigkeiten im In- und Ausland mitbringen. Sport während der Dienstzeit ist wie bei allen Heeresangehörigen erlaubt und seitens des ÖBH erwünscht. Interessierten stehen nach ­Abschluss des Mindestverpflichtungszeitraumes mehrere Arbeitszeitmodelle zur Verfügung.

Detailinfos zum Medizinstudium

Voraussetzungen:
• Freiwilligenmeldung
• Interesse am Beruf des Militärarztes
• Österreichische Staatsbürgerschaft
• Matura, Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungs­prüfung für „Medizinische ­Studien“
• Maximalalter von 45 Jahren bei Beginn der Ausbildung
• körperliche und geistige Fitness (wird im Rahmen einer Eignungsprüfung festgestellt – sofern noch keine Kadereignung vorliegt)
• Militärische Verwendung vor Studienbeginn


Eckdaten des Dienstvertrages:
• monatlicher Bezug: - als Student: mind. 1100 Euro brutto - während der Arztausbildung: mind. 3800 Euro brutto - als Militärarzt: mind. 5500 Euro brutto
• zusätzlich Ausbildungsvergütung am Ende des Verpflichtungszeitraums: mind. 79.000 Euro brutto
• Dienst als Vertragsbediensteter des Bundes in einer militärischen Verwendung mit Sondervertrag nach § 36 Vertragsbedienstetengesetz 1948 (Soldat)
• volle Sozial- und Pensionsversicherung während des Studiums
• Verpflichtungszeitraum: 20 Jahre (sechs Jahre Studium, drei bis sechs Jahre Arztausbildung, acht bis elf Jahre Dienst als Militärarzt)


Monatliche Bezüge während eines Auslandseinsatzes:
• AUTCON/KFOR (Kosovo): mind. 7600 Euro brutto
• AUTCON/EUFOR ALTHEA (Bosnien/Herzegowina): mind. 7600 Euro brutto
• AUTCON/UNIFIL (Libanon): mind. 8200 Euro brutto

Bewerbung

Interessenten für das Modell sind eingeladen, sich an die E-Mail-Adresse medizinstudium@bmlv.gv.at zu wenden, um vertiefende Informationen zu erhalten.
karriere.bundesheer.at/karriere/medizin


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