Austrian Fashion Awards

Preisgekrönte Mode als Problemlöserin

Ein Tableau Vivant zur Feier der Austrian Fashion Awards - mit Entwürfen der Preisträger.
Ein Tableau Vivant zur Feier der Austrian Fashion Awards - mit Entwürfen der Preisträger. Xenia Snapiro
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Der Modepreis der Stadt Wien und der Outstanding Artist Award des Kulturministeriums gingen an Matthias Winkler und Klaus Mühlbauer. Die Szene applaudierte im lautstarken Setting des Wiener MAK.

Moderatorin Miriam Hie hatte anfangs ein wenig Mühe, die euphorische Modecrowd zu bändigen: Ob es an der Vorfreude auf die Bekanntgabe der diesjährigen Gewinner der von der Austrian Fashion Association (AFA) vergebenen Modepreise des Landes lag oder an jener auf einen von der kleinen Szene gemeinsam verbrachten Partyabend, ließ sich zunächst schwer einschätzen. Fakt ist: Der Modepreis der Stadt Wien und der Outstanding Artist Award des Ministeriums gehören als wichtige Bestätigungen für die Arbeit von Designerinnen und Designern zur kreativen Landschaft. Ihre Verleihung ist einer der Höhepunkte des Modetreibens in Österreich.

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hob in ihrer kurzen Ansprache hervor, dass „Mode nicht Teil des Problems sein darf, sondern Teil der Lösung sein muss“: Damit bezog sie sich auf den erschreckend großen Anteil der Branche an den weltweiten CO₂-Emissionen und auf die Notwendigkeit nachhaltiger Produktionsverfahren. Der in Berlin lebende, aus Kärnten stammende Schuhdesigner Matthias Winkler, der den Modepreis der Stadt Wien zugesprochen bekam, hebt eben diese Aspekte in seiner Arbeit hervor.

Matthias Winkler, AFA-Direktorin Camille Boyer und Klaus Mühlbauer (v. li.).
Matthias Winkler, AFA-Direktorin Camille Boyer und Klaus Mühlbauer (v. li.).Thomas Lerch

Mode als „ästhetischen Ausdruck eines Zeitgeistes und nicht nur als schmückendes Beiwerk“ würdigte der Leiter der Kultursektion im zuständigen Ministerium, Jürgen Meindl. Er überreichte den Outstanding Artist Award an Klaus Mühlbauer von der bekannten Hutmanufaktur, die national und international reüssiert. Der Unternehmer betonte, dass der Preis ihm „außerordentlich große Freude“ bereite, wenngleich er nicht umhinkomme, sich zu fragen, ob eine solche Würdigung „nicht auch eine Alterserscheinung“ darstelle. Das erste E-Mail, in dem er über die Zuerkennung des Preises informiert wurde und in dem er zunächst zur Bekanntgabe seiner Kontonummer aufgefordert wurde, hatte Mühlbauer für Spam gehalten und gelöscht. Glücklicherweise insistierte die vergebende Institution, bis Award und Preisgeld zu ihrem Empfänger fanden.

Die Models saßen, die Gäste zogen an ihnen vorbei. Im Vordergrund Entwürfe von Hisu Park.
Die Models saßen, die Gäste zogen an ihnen vorbei. Im Vordergrund Entwürfe von Hisu Park.Thomas Lerch

Die Gäste des Abends wurden im Museum für Angewandte Kunst von einem Tableau vivant empfangen, das Klaus Mühlbauer basierend auf der Inszenierung seiner von Maria Ziegelböck fotografierten Winterkampagne gestaltet hatte: Für einen begleitenden Kuschelfaktor sorgten neben Hüten von Mühlbauer und Schuhen von Matthias Winkler zottelige Faux-Fur-Outfits. Eine Art umgedrehter Modeschau gehörte ebenfalls zur Inszenierung des Abends. Die zahlreichen modeaffinen Gäste wanderten entlang einer Sesselreihe: Hier saßen, übrigens bewundernswert stoisch, Models in Entwürfen anderer Designer, die mit laufenden Förderungen von der Austrian Fashion Association bedacht wurden - etwa Hisu Park, Florentina Leitner, MOB Industries und Stephanie Edelhofer.

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