Anstoß

Der Fifa-Kniefall: Dieses Bier stößt richtig bitter auf

APA/AFP/PATRICK T. FALLON
  • Drucken

Katar bestimmt – und die Fifa ist absolut machtlos.

Die Weisung soll vom Bruder des Emirs gekommen sein: Weg mit den Bierständen, doch kein Alkohol bei den WM-Stadien! Mit der Fifa (Sponsor Budweiser zahlt 75 Mio. Dollar) war das freilich anders vereinbart: Null Promille im Stadion, aber in einem definierten Bereich rundherum darf vor und nach der Partie Bier ausgeschenkt werden. 48 Stunden vor dem Eröffnungsspiel aber entschieden die Katarer kurzerhand anders – und der Fifa blieb nur, das kleinlaut mitzuteilen.

Obwohl also gar nicht ausgeschenkt, stößt dieses WM-Bier richtig bitter auf. Es ist Sinnbild für den Kniefall eines vermeintlich mächtigen Weltverbandes vor seinem umstrittenen Gastgeber. Wie schon bei Olympia in Peking, wo China tat, was es wollte, und das IOC schwieg.

Dass Katar nun Vereinbarungen einfach wegwischen kann, bedeutet auch: Alle Beteuerungen der Fifa, wonach jeder, der nach Katar reist, sich trotz der homophoben Gesetze sicher fühlen könne, sind wertlos.

Mitreden: Die Fußball-WM in Katar boykottieren – ja oder nein? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die WM der Schande (2): Darf man sich auf diese Fußball-WM freuen?

Am Sonntag beginnt die Fußball-WM in Katar. Wie viel bleibt vom Sport bei all der Kritik am Austragungsland? Wird sie doch noch die „beste WM aller Zeiten", wie sich das die Fifa gewünscht hat? Markku Datler und Christoph Gastinger aus dem Sportressort der "Presse" sprechen über die sportliche Seite der Wüsten-WM, wie viel Sinn ein Boykott machen würde und sie verraten, wer ihr Finalfavorit ist.
Brüssel-Briefing

Die seltsame Liebe der EU-Kommission zur Uefa

Seit Jahren schließt die Brüsseler Behörde „Kooperationsabkommen“ mit dem mächtigen Fußballverband. Und seit Jahren werden politisch heikle Fragen dabei ignoriert: von Steuerprivilegien bis zur Beihilfe der Uefa bei der dubiosen Vergabe der WM an Katar.

Die WM der Schande (1): Wie das kleine Katar so mächtig werden konnte

Am Sonntag beginnt die Fußball-WM in Katar. Das Land im mittleren Osten schert sich kaum um Menschenrechte und spielt sich mit Gas und Geld in den Vordergrund. Wir klären in dieser Folge mit Christine Mayrhofer und David Freudenthaler, wie Katar zu seinem Reichtum gekommen ist und wie es sich politisch positioniert.
Gastkommentar

Die WM in Katar ist ein Fehler

Warum die Fifa mit der Entscheidung für Katar dem Fußball geschadet hat – und ich die Spiele trotzdem ansehen werde.
Anstoß

Warum die Bundesliga auf die Fußball-WM in Katar pfeift

Seit 1998 ist Österreich bei der Fifa-WM nur noch durch Funktionäre vertreten. Teams waren zu schwach, auch die Referees sind unglücklich.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.