Wie der Weltverband Fifa mit der Fußball-WM Geschäfte macht, wer mit welcher Praxis die Fäden zieht und was sich nach dem Event in Katar ändern wird.
Doha/Wien. Wenn am Sonntag die Fußball-WM in Katar beginnt, muss ein Aspekt noch einmal betrachtet werden: Wie ist dieses Großereignis, das 32 Mannschaften umfasst und den neuen Weltmeister am 18. Dezember, dem vierten Advent, küren wird, in ein Land gekommen, dessen Fläche etwa Oberösterreich entspricht? Wo Fußball bis auf eine mickrige Zwölferliga inexistent ist, aber Menschenrechte mit Füßen getreten werden?
Die Spurensuche führt nach Zürich, in die Fifa-Straße 20.
Ein gemeinnütziger Verein
Wer im Schweizer Handelsregister nach Fédération Internationale de Football Association sucht, findet einen gemeinnützigen Verein. Neben 46 internationalen Sportverbänden oder Dachträgern wie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und Europas Fußball-Union (Uefa) genießt auch die Fifa dort ein Privileg: Das Milliardengeschäft mit der alle vier Jahre stattfindenden WM ist steuerbefreit. Dem Kanton Zürich sind vier Prozent Gewinnsteuer zu entrichten. Und jedem WM-Gastgeber wird Steuerbefreiung vertraglich abverlangt.