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Erbauer und Zerstörer Europas

 Der große Lenin im Museum. Ohne ihn wäre die Geschichte des 20. Jahrhunderts anders verlaufen.
Der große Lenin im Museum. Ohne ihn wäre die Geschichte des 20. Jahrhunderts anders verlaufen. [ Getty Images/John Macdougall]
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Der Begriff „Größe“ gehört in Bezug auf politische Führer ausgemustert. Etwas anderes ist die historische Wirkung. Da können wir einiges aus der Vergangenheit lernen.

Am Abend des 3. Dezember 1931 befand sich Winston Churchill gerade in New York. Es war schon dunkel, als ihn ein Freund aus der 5th Avenue zu einem Schlummertrunk einlud. Beim Überqueren einer Straße dachte Churchill nicht daran, dass hier ein Auto nicht wie in England von rechts, sondern von links kam. Tatsächlich war es sehr knapp. Er überlebte den Aufprall. Wäre er gestorben, würde dann vielleicht heute das Hakenkreuz über Europa wehen?

Was wäre aus Lenin geworden, wenn er 1917 vom Deutschen Reich nicht einen versiegelten Zug erhalten hätte? Ein Theoretiker im Exil? Wie sähe unsere Welt aus, wenn Michail Gorbatschow nicht Generalsekretär der KPdSU geworden wäre? Nur wenige Historiker sind besser geeignet, diese Fragen zu beantworten, als Ian Kershaw, der große Kenner der Geschichte Europas. Es geht ihm in seinem neuen Buch am Beispiel von zwölf Erbauern und Zerstörern Europas im 20. Jahrhundert um das allgemeine Thema „Der Mensch und die Macht“. Seine Beispiele sind Lenin, Mussolini, Hitler, Stalin, Churchill, de Gaulle, Adenauer, Franco, Tito, Thatcher, Gorbatschow und Kohl. Sie alle hatten Bedeutung, die über ihr Land hinausreichte, und nutzten ihre Macht in besonderer Weise, zum Guten oder, deprimierenderweise, zum verheerend Schlechten.

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