Literatur

Auf der Jagd nach dem Doppelgänger

Wie in einem Spiegelkabinett: Bastian Schneiders literarisches Verwirrspiel zieht in den Bann.

Er sei ein literarischer Lumpensammler, und er habe eine Vorliebe fürs Groteske, für Kippbilder, schreibt Bastian Schneider, Autor und Protagonist seines Romans „Das Loch in der Innentasche meines Mantels“. Doch halt! Zunächst sollten wir klären, um welchen Bastian Schneider es sich beim Erzähler handelt, denn das ist alles andere als klar. Also zurück zum Anfang.

Es ist das Jahr 2017. Bastian Schneider tritt ein Reisestipendium in Istanbul an. In der Unterkunft angelangt, trifft er auf einen verwirrten Portier, der ihm mitteilt, dass er doch schon am Morgen eingecheckt habe. Jemand hat also seine Identität gestohlen. Schneider will den Mann zur Rede stellen, doch die Polizei ist schon zur Stelle – es kommt zu veritablen Action-Szenen, inklusive Schüssen, und der „falsche Bastian Schneider“ wird abgeführt. Doch mit nur einem Doppelgänger ist es nicht getan. Am nächsten Morgen meldet sich der Wiener Verleger Sonder und fragt den Autor, wie der Text „Bastian Schneider. Ein Intertextueller ergreift das Wort am Rand der letzten Klippe“ in der renommierten Zeitschrift „Lettre International“ zustande gekommen sei. Der Autor weiß nichts davon, stellt aber fest, dass der spanische Schriftsteller Enrique Vila-Matas dahintersteckt, mit dem er Kontakt aufnimmt und zu korrespondieren beginnt.

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