73 Meter

Russische Kampfjets kamen Nato-Marineverband gefährlich nahe

Archivbild aus dem Jahr 2016 als eine SU-24 einem US-Flugzeugträger nahegekommen ist.
Archivbild aus dem Jahr 2016 als eine SU-24 einem US-Flugzeugträger nahegekommen ist.APA/AFP/US NAVY 6TH FLEET/HANDOU
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Die Piloten der russischen Suchoi-Jets hätten nicht auf Kontaktversuche der Nato reagiert. Der Marineverband SNMG1 sei weniger als 50 Kilometer vor der polnischen Hafenstadt Danzig unterwegs gewesen.

Zwei russische Kampfjets haben sich laut Nato in einem gefährlichen Manöver auf der Ostsee operierenden Schiffen des Bündnisses genähert. Die Flugzeuge seien bei dem Vorfall am Donnerstag in nur etwa 73 Metern Entfernung an dem Marineverband SNMG1 vorbeigeflogen, teilte das zuständige NATO-Hauptquartier in Northwood bei London mit. Die Flughöhe habe dabei lediglich umgerechnet etwa 91 Metern betragen. Auf Kontaktversuche sei von den Piloten nicht reagiert worden.

Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte eine Sprecherin am Samstag, dass es sich bei den Flugzeugen um zweisitzige taktische Bomber vom Typ SU-24 gehandelt habe, die den Nato-Codenamen "Fencer" (deutsch: Fechter) tragen. Demnach alarmierten Alliierte die schnelle Einsatzbereitschaft ihrer Luftwaffe. Flugzeuge hätten die Russen dann so lange verfolgt, bis sie das Gebiet wieder verlassen hätten. Der Marineverband SNMG1 sei weniger als 50 Kilometer vor der polnischen Hafenstadt Danzig (Gdansk) unterwegs gewesen.

Vermutlich nicht bewaffnet

Wie die Besatzung der Schiffe auf die Annäherung der Flugzeuge reagierte und welche Einheiten beteiligt waren, sagte die Sprecherin nicht. Denkbar wäre etwa, dass die Kampfflugzeuge zwischenzeitlich sogar von einem Feuerleitradar erfasst wurden, um sie im Notfall abschießen zu können. Die Sprecherin teilte mit, die russischen Flugzeuge seien vermutlich nicht mit Raketen bewaffnet gewesen.

Besonders riskant war das Manöver nach Nato-Angaben, weil die russischen Piloten in einem Gebiet flogen, das als Gefahrenzone gilt und derzeit für Flugabwehrübungen des Bündnisses genutzt wird. Die Annäherung sei deswegen als "unsicher und unprofessionell" einzustufen und habe das Risiko von Fehlkalkulationen, Fehlern und Unfällen erhöht, hieß es aus dem Hauptquartier in Northwood.

(APA/dpa)

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