Trotz Verlängerung der Konferenz wurde schon am Freitag damit begonnen, die Zelte abzubrechen.
Klima: Wandel

Klimakonferenz: Die große Niederlage in der Wüste

Die Klimakonferenz in Ägypten war eine Enttäuschung und bringt uns im Kampf gegen den Klimawandel nicht weiter. Die Welt ist zerrissener als zuvor.

Nie waren die Auswirkungen der schwelenden Klimakrise deutlicher zu spüren als im heurigen Jahr. Die verheerende Flutkatastrophe in Pakistan forderte Tausende Opfer, Hitzewellen und Waldbrände zerstörten ganze Ernten in China und den USA und führten Europa an den Rand eines Blackouts. Wer gedacht hatte, diese Warnungen wären Antrieb genug, um die zerstrittenen Staaten wenigstens beim Klimaschutz an einem Strang ziehen zu lassen, wurde bei der 27. Welt-Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh (COP27) bitter enttäuscht.

Zermürbt von langen Jahren mit Pandemie, Energiekrise und hoher Inflation, war kaum ein Staat bereit, seine wirtschaftlichen und geostrategischen Eigeninteressen für das angeblich gemeinsame Klimaziel aufzugeben. Bis zum Schluss herrschte keine Klarheit darüber, wer für die Schäden und Verluste des Klimawandels in den ärmsten und verwundbarsten Ländern aufkommen soll. Saudiarabien, Nigeria, China und die Vereinigten Arabischen Emirate wollten nichts von der Dringlichkeit wissen, mit der sich die Menschen von Kohle, Öl und Gas verabschieden müssen. Die – ebenfalls hart kritisierte – ägyptische COP-Präsidentschaft tat wenig, um die Gräben zuzuschütten und trat stattdessen bei der Frage nach Emissionsminderung so stark auf die Bremse, dass die EU sogar kurz damit drohte, die Verhandlungen ganz platzen zu lassen. Zwischenzeitlich wurden am Samstag sogar Strom und Wasser knapp.

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