Mit Federn, Haut und Haar

Viel Neues zur Evolution der Intelligenz der Wirbeltiere

Die Anzahl der Nervenzellen im Gehirn „explodierte“ viermal im Wirbeltierstammbaum, bei den Vögeln und Säugetieren, bei Papageien, Singvögeln und bei uns Primaten.

Immer wieder liefert die biologische Grundlagenforschung spannende Neuigkeiten, so etwa jüngst zur Evolution des Wirbeltiergehirns, einschließlich unseres eigenen. Lang wurde gestritten, ob die relative (zur Körpermasse) oder absolute Hirngröße das bessere Maß für den zwischenartlichen Vergleich von Intelligenz sei; sind also Bartenwale und Elefanten intelligenter als wir, weil sie größere Gehirne haben? Oder dürfen wir Menschen uns auf unser relativ größtes Gehirn getrost was einbilden? Das war bislang weitgehend ein Streit zwischen Unwissenden, bis Suzana Herculano-Houzel von der Uni Rio de Janeiro ein Verfahren entwickelte, markierte Nervenzellen aus fixiertem Hirngewebe zu isolieren und automatisiert zu zählen (J. Neurosci., 2005). Nun konnte man in großem Maßstab Anzahl und Dichten der Gehirnneuronen bestimmen und gewann dadurch neue Einsichten zur Evolution der Intelligenz der Wirbeltiere. Denn die Zahl der Nervenzellen hängt viel enger mit der Verarbeitungskapazität des Gehirns zusammen als dessen bloße Größe.
Die Gruppe um Pavel Nemec von der Uni Prag analysierte nun alle verfügbaren Daten (PNAS, 2022), von den Reptilien bis zu den Säugetieren.

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