Klimagipfel

COP27 endet: Kompromisse für die Klimakrise

Der Klimagipfel in Sharm el-Sheikh geht zu Ende - mit Abschlusseinigung.
Der Klimagipfel in Sharm el-Sheikh geht zu Ende - mit Abschlusseinigung.REUTERS
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Rund 200 Teilnehmer einigten sich am Sonntag auf ein Abschlussdokument. Der Klimafonds gilt als historisch, die Kritik bleibt trotzdem laut.

Wien. Selbst die Verlängerung der 27. Weltklimakonferenz (COP27) in Sharm El-Sheikh konnte die offensichtliche Niederlage nicht mehr aufhalten. Auch wenn sich die rund 200 teilnehmenden Staaten am Sonntagmorgen endgültig einigen konnten und eine gemeinsame Abschlusserklärung vorlegten, wurde anschließend scharfe Kritik geübt.
Allen voran vom EU-Vizekommissionspräsidenten, Frans Timmermans: „Dies ist das entscheidende Jahrzehnt, aber was uns vorliegt, ist kein ausreichender Schritt nach vorn für die Menschen und den Planeten.“

Nur wenige Stunden zuvor stand die Konferenz vor einem Abbruch. „Es ist besser, kein Ergebnis zu haben als ein schlechtes“, hieß es am Samstag von Timmermans. Nun hat sich die Europäische Union zum Ende der Klimakonferenz mit einigen Kompromissen zufriedengeben müssen. „Das war nicht einfach. Wir haben rund um die Uhr gearbeitet“, sagte COP-Präsident Sameh Shoukry zum Ende der Konferenz. „Jegliche Ausrutscher, die es gegeben haben mag, waren nicht beabsichtigt.“ Die Gespräche der Vertreter aus den teilnehmenden Ländern seien teilweise angespannt gewesen, aber „am Ende haben wir geliefert“, sagte Shoukry.

Ausstieg aus Fossilen

In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer ihre frühere Entscheidung, schrittweise aus der Kohle auszusteigen. Von Öl und Gas war keine Rede – das bedeutet, dass der größte Streitpunkt nicht aufgelöst werden konnte. Vor allem die Europäische Union musste damit eine herbe Niederlage einstecken, sie hatte sich besonders für den Ausstieg aus fossilen Energien starkgemacht und wollte das auch in dem Text verankert wissen. Am Ende ließ sich dort jedoch nur eine verwässerte Version finden: „die Staaten wollen die Nutzung der Kohle herunterfahren“. Vor allem Russland, Saudiarabien, Nigeria und die Vereinigten Arabischen Emirate blockierten den Vorschlag – das sind auch die Staaten, die ihre eigenen Reserven noch weiter verkaufen wollen.

Auch die USA waren lang dagegen. Erst in der letzten Sitzung änderte der Vertreter der Vereinigten Staaten seine Position überraschend. Die Erklärung blieb hinter den Forderungen vieler Staaten, Klima-Aktivisten und Umweltschützern zurück.

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