Gebärmutterhalskrebs

HPV-Impfung ab Februar 2023 bis zum vollendeten 21. Lebensjahr gratis

Die Impfung wird bei den Stellungskommissionen aktiv beworben, kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) an.
Die Impfung wird bei den Stellungskommissionen aktiv beworben, kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) an.APA/GEORG HOCHMUTH
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Erhältlich wird die Impfung bei Hausärzten und Impfstellen der Bundesländer sein, sowie während des Wehrdienstes. Sie gehört zu einer der wichtigsten Maßnahmen in der Vermeidung vieler Krebsarten.

Ab Februar 2023 ist die HPV-Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos. Sie soll bei den Hausärztinnen und -ärzten sowie je nach Bundesland in zusätzlichen Impfstellen erhältlich sein, zudem für alle Wehrdiener beim Bundesheer bis zum Alter von 20 Jahren. Die zusätzlichen Kosten für den Impfstoff betragen rund 8,3 Millionen Euro, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag in Wien.

Angestrebt wird durch die Ausweitung des Gratisangebots eine Durchimpfungsrate von rund 90 Prozent, derzeit liegt sie bei geschätzten 40 Prozent in der jungen Hauptzielgruppe, berichtete Peter Lehner, Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. Bisher wurde ab zwölf Jahren ein vergünstigter Selbstkostenpreis fällig, ab 18 die vollen Kosten von bis zu über 600 Euro. Das Ziel ist, mehrere hundert Krebserkrankungen jährlich zu verhindern.

Militärärzte sollen auf freiwilliger Basis impfen

Die Impfung wird bei den Stellungskommissionen aktiv beworben, kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) an. Geimpft werde auf freiwilliger Basis durch Militärärzte.

In Österreich erkranken jedes Jahr rund 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 130 bis 180 sterben daran, sagte Rauch. Auslöser seien in fast allen Fällen Humane Papillomaviren (HPV). Verhütungsmittel würden hier keinen Schutz bieten, die Viren über Hautkontakt übertragen, und es gibt keine Medikamente gegen HPV. Aber eine Impfung mit einer Wirkung von 90 Prozent, so der Gesundheitsminister. Auch Krebserkrankungen im mittleren Rachenraum und an den Geschlechtsorganen werden durch HPV verursacht. Sie betreffen sowohl Männer als auch Frauen.

Die Impfung bietet Schutz vor neun HPV-Typen, ist für Burschen und Mädchen ab neun Jahren empfohlen und wird zweimal im Abstand von sechs bis zwölf Monaten verabreicht. Bisher waren ab dem vollendeten 18. Lebensjahr drei Dosen empfohlen, jetzt würden genügend Daten vorliegen, um bis zum Ende des 21. Lebensjahres bei einem Impfschema mit zwei Dosen zu bleiben.

Impfung auch in späteren Jahren „vernünftig"

"Die HPV-Impfung gehört zu einer der wichtigsten Maßnahmen in der Vermeidung vieler Krebsarten," sagte Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. Sie werde seit fast 20 Jahren angewendet und könne nach "Milliarden Erfahrungen weltweit" nur als sicher und höchst wirksam bezeichnet werden. Ideal sei die Immunisierung in jungen Jahren, betonte der Experte, am besten gleich ab der vierten Klasse Volksschule. "Idealerweise ist man bis zum 15. Lebensjahr durchgeimpft." Mit dem neuen Ansatz könne aber die durch Corona entstandene Impflücke hoffentlich geschlossen werden und zudem ein Aufholeffekt eintreten, indem man junge Menschen anspricht, die bisher nicht erreicht wurden. Sich gegen HPV impfen zu lassen, sei außerdem auch in späteren Jahren vernünftig.

Die Bereitstellung bis 21 sei "ein guter Schritt, der auch finanziell stemmbar ist", sagte Rauch. Die Impfung muss in den elektronischen Impfpass eingetragen werden, damit werden künftig auch bessere Daten über die Impfquote vorliegen, so Lehner.

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