Leitartikel

Die SPÖ gewinnt alle Umfragen – auch gegen sich selbst

Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil - ein ungleiches Paar.
Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil - ein ungleiches Paar.(c) APA
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Hans Peter Doskozil ist wieder da – und sorgt sogleich für Unruhe. Die Fragen dahinter bleiben weiterhin unbeantwortet: Will er? Kann er? Darf er?

Umfragen haben Unterhaltungswert, aber auch Relevanz. Sie können Politiker groß machen oder den Kopf kosten. Und sie sind Gegenstand von Bonmots: Glaube nie einer Umfrage, die du nicht selbst gefälscht hast. Oder: Umfragen sind wie Parfums – man darf daran riechen, soll es aber nicht trinken.

Nun hat die burgenländische SPÖ eine Umfrage zur Veröffentlichung frei gegeben, die sie selbst in Auftrag gegeben hat. Sie deckt sich allerdings schon auch mit dem gefühlten Befund: Dass Hans Peter Doskozil mehr in den Mitte-rechts-Bereich hinein strahlt als Pamela Rendi-Wagner. Konkret wurde abgefragt, ob die Bundes-SPÖ bei einer Nationalratswahl mit Doskozil besser abschneiden würde. Und siehe da: Ja, würde sie. Mit Rendi-Wagner käme die SPÖ derzeit auf 27 Prozent, mit Doskozil käme sie auf 32 Prozent. Denn der Burgenländer könnte mehr Wähler von ÖVP und FPÖ holen. Weil er eben beim Thema Migration und Asyl, wie Meinungsforscher Peter Hajek es ausdrückt, „eine differenziertere Position hat als die Bundespartei“. Und – nicht ganz unwesentlicher Nebeneffekt – eine Ampelkoalition hätte mit einem rechtsblickenden Hans Peter Doskozil eine Mehrheit. Mit Rendi-Wagner derzeit nicht.

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