Energiekrise

Die Gasspeicher beginnen sich zu leeren - was bedeutet das?

Österreich hat seine Abhängigkeit von russischem Erdgas binnnen weniger Monate von 80 auf 21 Prozent reduziert. Vor dem Winter sind die Reserven fast voll, seit Samstag leeren sich die Speicher aber.

Mitte März, wenige Wochen nach Beginn des russischen Angriffes auf die Ukraine, waren die heimischen Gasspeicher nur zu rund zwölf Prozent gefüllt. Die Sorge war groß, ob die Speicher bis zur nächsten Heizsaison wieder halbwegs aufgefüllt werden konnten. Wir erinnern uns: Österreich war zu diesem Zeitpunkt zu rund 80 Prozent von russischen Gasimporten abhängig. Laut aktuellen Berechnungen der E-Control hat Österreich seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen innerhalb weniger Monate auf nur noch 21 Prozent im September senken können. „Eigentlich ist es unglaublich, was Europa und insbesondere Österreich hier über den Sommer erreicht haben“, sagt Johannes Schmidt vom Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der BOKU Wien bei einem Pressegespräch der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 

Das ließ sich die Republik in Zeiten explodierender Gaspreise auch einiges kosten. Gelungen ist die Abkehr vom Russen-Gas vor allem durch die Buchung von Leitungskapazitäten von 40 Terawattstunden (TWh) nach Deutschland und Italien. Durch diese Leitungen fließt nun Gas aus Norwegen und aufbereitetes Flüssiggas nach Österreich. Die Speicher sind inzwischen gut gefüllt. Laut Energiedashboard des Klima- und Energieministeriums liegt der Füllstand bei 95,5 Prozent - so hoch wie selten zuvor um diese Jahreszeit. "Wir haben Glück gehabt mit der Witterung, es war warm“, sagt Schmid. Mit dem Kälteeinbruch am Wochenende in weiten Teilen des Landes hat sich die Situation aber geändert. "Seit Samstag leeren sich die Gasspeicher in Europa“, so Schmidt.

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