Naturkatastrophe

Erdbeben am Feuerring: Über 260 Tote nach Erdbeben in Indonesien

Unzählige zerstörte Gebäude in der Stadt Cianjur.
Unzählige zerstörte Gebäude in der Stadt Cianjur. REUTERS
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Über 260 Tote, mehr als 1000 Verletzte, Dutzende Vermisste: Indonesien wurde am Montag von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Am Dienstag bebte die Erde nahe den Salomonen.

Ein Erdbeben auf der indonesischen Hauptinsel Java hat um die Stadt Cianjur Zerstörung und Verzweiflung hinterlassen. Die Zahl der Todesopfer stieg bis Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf 268, wie der nationale Katastrophenschutz mitteilte. Einsatzkräfte suchten in Häusertrümmern und unter Schlammlawinen noch nach mehr als 150 Vermissten. Mithilfe von Baggern und Muldenkippern waren sie dabei, den Zugang zu Gebieten freizuschaufeln, die durch Erdrutsche abgeschnitten sind.

Unter den Opfern seien viele Schulkinder. "Die meisten Opfer sind Kinder, denn um 13 Uhr waren sie noch in der Schule", sagte Henri Alfiandi, Chef der Nationalen Rettungsagentur. Die Arbeiten seien schwierig, Erdrutsche und unwegsames Gelände behinderten Rettungsversuche. Mehr als 1.000 Personen seien verletzt worden, mehr als 58.000 seien obdachlos geworden und mehr als 22.000 Häuser zerstört, teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde mit.

Präsident besucht Katastrophengebiet

Präsident Joko Widodo besuchte am Dienstag das Katastrophengebiet und versprach finanzielle Hilfen für die Betroffenen. Insbesondere gelte es, die noch Verschütteten zügig zu bergen. Beim Wiederaufbau müssten erdbebensichere Baustandards angewendet werden, da es in dem Inselstaat immer wieder zu Erdbeben kommen werde, warnte er.

Indonesien liegt auf dem pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Der Vulkangürtel umgibt den Pazifik von drei Seiten. Regelmäßig kommt es zu Vulkanausbrüchen, aber auch zu heftigen Erd- und Seebeben.

Beben nahe Salomonen am Dienstag

Und die Erde am Feuerring gibt keine Ruhe. Am Dienstag erschütterte ein schweres Erdbeben die Salomonen in der Südsee. Das Beben der Stärke 7,0 ereignete sich am Mittag (Ortszeit) in der Nähe der Ortschaft Malango in der Provinz Guadalcanal in einer Tiefe von etwa 15 Kilometern. Eine Tsunami-Warnung sorgte für Angst und Panik - jedoch wurde diese nach wenigen Stunden aufgehoben.

Berichte über Tote oder Verletzte sowie größere Zerstörungen auf den Salomonen wurden zunächst nicht bekannt, lokalen Medien zufolge soll es allerdings Schäden an Gebäuden geben. Viele Menschen versuchten, von den Küsten weg in höher gelegene Gebiete zu gelangen. Malango liegt weniger als 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Honiara. Die Behörden rieten der Bevölkerung, auch nach der Entwarnung weiter vorsichtig zu sein, da Nachbeben zu erwarten seien. Die Salomonen mit rund 700 000 Einwohnern liegen östlich von Neuguinea.

Das Beben auf der indonesischen Hauptinsel Java am Montag hatte nach Angaben der Behörde für Geophysik und Meteorologie eine Stärke von 5,6. Das Epizentrum lag in der Stadt Cianjur in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. Mindestens ein Dorf wurde bei einem Erdrutsch infolge des Bebens begraben. Insgesamt gab es mehr als 100 Nachbeben. Der Erdstoß war noch in der 75 Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta zu spüren. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.

(APA/Reuters/dpa)

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