Der Kölner Handelsriese beendet wegen der FIFA-Entscheidung zur "One-Love"-Armbinde ab sofort die Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund. Das bei Rewe derzeit erhältliche Sammelalbum werde ab sofort gratis abgegeben.
Der Eklat zum von der FIFA bei der WM verbotenen "One-Love"-Armbinde hat nun auch Folgen für den Deutschen Fußball-Bund. Der Kölner Handelsriese Rewe stellt wegen der FIFA-Entscheidung zur "One-Love"-Armbinde ab sofort die Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ruhend. Das Unternehmen wolle sich in aller Deutlichkeit von der Haltung des Fußball-Weltverbands FIFA und den Äußerungen von Präsident Gianni Infantino distanzieren und werde deshalb auf seine Werberechte aus dem bestehenden Vertrag mit dem DFB, insbesondere im Kontext der Weltmeisterschaft, verzichten, sagte Konzernchef Lionel Souque.
"Wir stehen ein für Diversität - und auch Fußball ist Diversität", sagte Souque. "Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel."
Rewe hatte bereits im Oktober dem DFB mitgeteilt, den langjährigen Partnerschaftsvertrag nicht weiterzuführen - damals noch ohne inhaltliche Verbindung zur Weltmeisterschaft. Nach den aktuellen Entscheidungen der FIFA stelle der Konzern den Vertrag mit dem DFB aber ab sofort ruhend und verzichte auf Werberechte, hieß es in Köln. Das bei Rewe derzeit erhältliche Sammelalbum werde ab sofort gratis abgegeben, die Kosten dafür trage das Unternehmen, kündigte der Handelsriese an. Die bisherigen Erträge des Albums werde Rewe vollständig spenden.
Rewe ist in Österreich mit Billa, Billa Plus, Penny, Adeg und Bipa sowie Rewe Austria Touristik vertreten. Für Rewe arbeiten laut eigenen Angaben in 21 europäischen Ländern mehr als 380.000 Menschen. Der deutschen Nationalmannschaft und allen Spielern wünscht Rewe trotz des Schritts ausdrücklich viel Erfolg für die WM.
Rückzieher nach Sanktionsdrohung
Sieben europäische Nationen hatten am Montag mitgeteilt, dass sie bei der WM entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht mit der "One-Love"-Kapitänsbinde auflaufen werde. Dazu entschieden sich der DFB und die anderen beteiligten europäischen Verbände wegen angedrohter FIFA-Sanktionen.
Die FIFA hob in einer Mitteilung vom Montag explizit den Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln hervor: "Für FIFA-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der FIFA gestellte Armschleife tragen." Die FIFA unterstütze Kampagnen wie "One Love", aber dies müsse im Rahmen der allen bekannten Regeln erfolgen. Als Folge könnten die Spielführer der Teams nun mit vom Weltverband bereitgestellten Sprüchen auflaufen. Der erste Spieltag steht unter dem Motto "Fußball verbindet die Welt".
(red.)