Gastbeitrag

Der unterschätzte Joe Biden

(c) Peter Kufner
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Gestärkt durch die Midterm Elections feierte der US-Präsident seinen 80er. Seine größte Schwäche ist sein hohes Alter.

DER AUTOR

Johannes Kunz
(* 1947 in Wien), arbeitete beim Hörfunk des ORF, ehe er von 1973 bis 1980 als Pressesprecher von Bruno Kreisky ins Bundeskanzleramt wechselte. 1982 Rückkehr in den ORF, wo er von 1986 bis 1994 als Informationsintendant amtierte. Autor mehrerer Bücher zu politischen Themen und Jazzmusik.

Die Midterm Elections bescheren der Partei des amtierenden US-Präsidenten in der Regel schwere Verluste in beiden Kammern des Kongresses. So erging es Bill Clinton, Barack Obama und auch Donald Trump. Die Hoffnung der Republikaner auf einen Erdrutschsieg in diesem Jahr ging nicht auf, weil die Jungwähler, die Frauen und Angehörige der Minderheiten (Latinos, Asiaten und Afroamerikaner) überdurchschnittlich stark für die Demokraten votierten. Somit konnten diese ihre Mehrheit im Senat halten.

Die Spekulation, eine hohe Inflation in Kombination mit einem Präsidenten, dessen Popularität bei nur 42 Prozent liegt, werde der Grand Old Party die Wählermassen zutreiben, löste sich in Luft auf. Joe Biden und seine Strategen im Weißen Haus hatten im Wahlkampf auf zwei Themen gesetzt: das Recht auf Abtreibung, das aufgrund eines Urteils des Supreme Court, in dem konservative Höchstrichter die Mehrheit stellen, von den Republikanern infrage gestellt wurde, und die Sicherung der Demokratie. Ex-Präsident Donald Trump, der noch immer mit der Lüge durch die Lande zieht, die Wahl 2020 sei ihm gestohlen worden, und im Jänner des Vorjahres einen gewalttätigen radikalen Mob zum Sturm auf das Kapitol, wo das Wahlergebnis bestätigt werden sollte, animiert hat, wobei es mehrere Todesopfer und Hunderte verletzte Polizisten gab, hat viele Rechtsextreme und Anhänger von Verschwörungstheorien als GOP-Kandidaten durchgedrückt.

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