Grenzkontrollen

Schengen-Veto: Kanzler Nehammer sieht bei Kroatien-Beitritt kein Problem

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BULGARIA-TURKEY-SECURITY-BORDERAPA/AFP/NIKOLAY DOYCHINOV
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Die ÖVP will das Thema illegale Migration mit Ablehnung der Schengen-Erweiterung am Kochen halten. Innenminister Karner drohte mit einem Veto. Das Europaparlament ist klar für eine Aufnahme Kroatiens, Rumäniens und Bulgariens.

Zoran Milanović ist verärgert. Kroatiens Staatspräsident will sich bei einem Vier-Augen-Gespräch mit Kanzler Karl Nehammer am heutigen Mittwoch in Zagreb vehement für den Schengen-Beitritt seines Landes einsetzen – ein Vorhaben, das wiederum Innenminister Gerhard Karner ebenso ablehnt wie die von der EU-Kommission gewünschte Aufnahme Bulgariens und Rumäniens in den grenzfreien Raum.

Vor dem Besuch in Kroatien hat Nehammer die Veto-Drohung seines Innenministers aber zumindest in Bezug auf Kroatien relativiert: "Aus Kroatien spüren wir kaum einen Migrationsdruck in den Norden. Da Kroatien den Grenzschutz vorbildlich erfüllt, sehe ich da kein Problem. Über die Länder wird ja einzeln abgestimmt", sagte Nehammer der "Kleinen Zeitung" am Dienstag in Klagenfurt.

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