Fans hadern mit der WM, die Groteske um die One-Love-Armbinde quält den Verband. Sponsor Rewe wendet sich vorerst ab.
Wenn Manuel Neuer am Mittwochnachmittag den grünen Rasen betritt, werden die meisten seiner Landsleute wohl nicht zuschauen. Nur rund ein Viertel der befragten Deutschen gaben in einer aktuellen Umfrage an, für das Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan (siehe unten) den Fernseher einzuschalten. Das liegt zum einen an der Uhrzeit: Um zwei am Nachmittag sitzen viele Fußballfans noch in der Arbeit.
Aber da ist noch etwas anderes, eine Antistimmung, die in den Tagen der Fußballweltmeisterschaft zu spüren ist. Rund die Hälfte der Deutschen wollen laut einer weiteren Umfrage die gesamte WM ignorieren – wohl ein Rekordwert unter den Titelfavoriten. Am Dienstag gab der Kölner Handelsriese Rewe – er tritt in Österreich unter anderem mit den Marken Billa, Penny, Adeg und Bipa auf – sein Sponsoring für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mindestens für die Dauer der WM ruhend zu stellen. Der Grund: Die deutsche Mannschaft will sich einer Drohung des Weltverbandes Fifa beugen.