Deutschland

Wenn die Kapitänsschleife zum Streitfall für ein Fußballland wird

Vor der WM trug Manuel Neuer die One-Love-Armbinde.
Vor der WM trug Manuel Neuer die One-Love-Armbinde. IMAGO/Ulmer/Teamfoto
  • Drucken

Fans hadern mit der WM, die Groteske um die One-Love-Armbinde quält den Verband. Sponsor Rewe wendet sich vorerst ab.

Wenn Manuel Neuer am Mittwochnachmittag den grünen Rasen betritt, werden die meisten seiner Landsleute wohl nicht zuschauen. Nur rund ein Viertel der befragten Deutschen gaben in einer aktuellen Umfrage an, für das Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan (siehe unten) den Fernseher einzuschalten. Das liegt zum einen an der Uhrzeit: Um zwei am Nachmittag sitzen viele Fußballfans noch in der Arbeit.

Aber da ist noch etwas anderes, eine Antistimmung, die in den Tagen der Fußballweltmeisterschaft zu spüren ist. Rund die Hälfte der Deutschen wollen laut einer weiteren Umfrage die gesamte WM ignorieren – wohl ein Rekordwert unter den Titelfavoriten. Am Dienstag gab der Kölner Handelsriese Rewe – er tritt in Österreich unter anderem mit den Marken Billa, Penny, Adeg und Bipa auf – sein Sponsoring für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mindestens für die Dauer der WM ruhend zu stellen. Der Grund: Die deutsche Mannschaft will sich einer Drohung des Weltverbandes Fifa beugen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fußball-WM

Nach "One Love"-Eklat: Rewe beendet Kooperation mit dem DFB

Der Kölner Handelsriese beendet wegen der FIFA-Entscheidung zur "One-Love"-Armbinde ab sofort die Kooperation mit dem Deutschen Fußball-Bund. Das bei Rewe derzeit erhältliche Sammelalbum werde ab sofort gratis abgegeben.
Die Kapitänsbinde, um die gestritten wird
Kommentar

"One Love" gibt es nur zwischen Fifa und Katar

One Love? No Love! Der Weltverband predigt Weltoffenheit – und lässt sie dabei gar nicht erst zu.
Rückzieher

Europäer verzichten doch auf One-Love-Binde

Doch keine Kapitänsbinden als Zeichen für Vielfalt: England und Co. hätten mit Gelben Karten rechnen müssen.
Mit dem "Presse"-WM-Portfolio sollten viele Bälle ein Treffer sein.
WM

Das ist die "Presse"-Weltauswahl aus 17 Aktien zur Fußball-WM

Am Sonntag startet die Fußball-Weltmeisterschaft. Die „Presse“ hat dazu für Anleger ein globales Aktien-Portfolio in Gestalt einer Fußballmannschaft erstellt. Mit einem berühmten Trainer – und dem Anspruch, langfristig Geld zu machen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.