Kryptowährungen

Bitcoin-Kritikerin Elizabeth Warren fühlt sich bestätigt

Archivbild von Senatorin Elizabeth Warren.
Archivbild von Senatorin Elizabeth Warren.REUTERS
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Nach der FTX-Pleite haben weitere Firmen Probleme. Das ruft eine streitbare Bitcoin-Kritikerin auf den Plan.

Die Kettenreaktion, die durch die Pleite der Kryptobörse FTX auf dem Kryptosektor ausgelöst wurde, ist wohl noch nicht zu Ende. Das schlug auch auf Bitcoin durch, dessen Preis zeitweise deutlich unter die 16.000-Dollar-Grenze gefallen ist. Nachrichten, dass die Lending-Plattform Genesis dringend Geld von Investoren braucht, um eine mögliche Pleite abzuwenden, drückten auf die Stimmung. Sie warfen auch die Frage auf, ob die Muttergesellschaft Digital Currency Group (DCG) ebenfalls Probleme bekommen könnte, und falls ja, ob das Auswirkungen auf ihren großen Bitcoin-Fonds, den Grayscale Bitcoin Trust, haben könnte.
Dieser hält drei Prozent aller je geschürften Bitcoin und ist nach eigenen Angaben mit Bitcoin unterlegt, die bei der Kryptobörse Coinbase liegen. Doch fiel der Fonds zuletzt stärker als Bitcoin selbst. Während das Tausendstel eines echten Bitcoins am Dienstag mehr als 15 Dollar kostete, war ein GBTC, das einen Tausendstel-Bitcoin verkörpert, um 8,26 Dollar zu haben.

Manche sehen das als Schnäppchen, so haben sich die risikofreudige Investorin Cathie Wood und ihr Ark Fund mit großen Teilen des Grayscale-Fonds eingedeckt. Doch das vermochte die Investoren kaum zu beruhigen. Denn Cathie Woods Ruf als begnadete Investorin ist mit dem Aktienkursverfall von defizitären Technologiefirmen und Kryptowährungen ein wenig verblasst.

Indes fragen sich viele, warum die Investorin nicht gleich Bitcoin kauft. Ein Grund dürfte sein, dass die Rendite bei Grayscale größer ausfallen kann – wenn der Fonds die Probleme überwindet. Ein anderer, dass Investoren wie Wood aus regulatorischen Gründen gar nicht direkt in Bitcoin investieren dürfen.

Kritik an mangelnder Transparenz in der Branche

Indes rufen die Probleme der Krypto-Industrie jene auf den Plan, denen Bitcoin ohnehin immer schon ein Dorn im Auge war. Die US-Senatorin Elizabeth Warren, eine der schärfsten Bitcoin-Kritikerinnen weltweit, und zwei weitere demokratische Senatoren haben an den Vermögensverwalter Fidelity appelliert, seinen Kunden und Mitarbeitern nicht mehr zu erlauben, einen Teil ihrer Pensionsvorsorge in Bitcoin zu investieren.

Begründung: Die Krypto-Industrie habe ein ernsthaftes Problem, sie sei „voll von charismatischen Wunderkindern, opportunistischen Betrügern und selbst ernannten Anlageberatern, die Finanzprodukte mit wenig bis gar keiner Transparenz fördern“.

Die Kritiker machen sich die Tatsache zunutze, dass oft nicht unterschieden wird zwischen dem Kursrisiko, das Bitcoin (und andere Krypto-Assets) zweifellos bergen, und dem Emittentenrisiko, das bei vielen Krypto-Produkten hinzukommt: Geht ein Anbieter solcher Produkte pleite, läuft man Gefahr, sein Geld ganz zu verlieren, und geht auch im Fall einer Kurserholung leer aus.

Während nun Bitcoin-Fans Anleger einmal mehr dazu aufrufen, ihre Bitcoin von den Börsen auf eigene Wallets zu transferieren, wetteifern Börsen mit Transparenz- und Sicherheitsmaßnahmen um Kunden.

Bafin-Lizenz für Bitpanda

So hat die österreichische Kryptobörse Bitpanda den Wirtschaftsprüfer KPMG mit einer Sonderprüfung beauftragt: Demnach sind die Bitcoin-, Ether-, Cardano-, Ripple- und Doge-Bestände zu 100 Prozent gedeckt, Kundengelder sind getrennt vom restlichen Firmenvermögen in Cold Wallets gespeichert. Die deutsche Tochter hat zudem eine Lizenz der deutschen Finanzaufsicht Bafin erhalten.

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