Demographie-Dashboard

Kann ein Rechenmodell rassistisch sein?

Die FJ geht in ihren Berechnungen davon aus, dass sich "die Bevölkerungsgruppen nicht vermischen".
Die FJ geht in ihren Berechnungen davon aus, dass sich "die Bevölkerungsgruppen nicht vermischen".APA
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Auf einer Webseite der Freiheitlichen Jugend Oberösterreich wird der „Bevölkerungsaustausch“ simuliert. In 31 Jahren soll es in Österreich mehr Menschen mit Migrationshintergrund geben als ohne. Sind die Berechnungen seriös?

Ganz leicht lässt sich der Regler nach rechts verschieben. Wie auf Kommando nimmt der graue Prozentsatz im Tortendiagramm immer mehr zu, bis der rot-weiß rote Anteil vollkommen verdrängt ist. So stellt sich die Freiheitliche Jugend (FJ) Oberösterreich, eine Vorfeldorganisation der FPÖ, den „Bevölkerungsaustausch“ vor - eine Verdrängung der „autochthonen“, „indigenen“, Bevölkerung durch Migrantinnen und Migranten. 2054 soll der „Kipppunkt“ erreicht sein, an dem in Österreich mehr erwachsene Menschen mit Migrationshintergrund leben, als ohne. Anschaulich vermittelt wird das Ganze anhand eines „Demographie-Dashboards“, das den Anspruch stellt, seriös zu sein.

Ein erster Blick auf die Methodik wirft aber bereits Fragen auf. „Für diese Modellrechnung gehen wir vereinfachend davon aus, dass sich die Bevölkerungsgruppen nicht vermischen“, schreibt die FJ bei der Erklärung der angewendeten Parameter. Mit offiziellen Definitionen und fundierter Statistik hat das wenig zu tun. Im Jahr 2021 stammte bei zwölf Prozent der Paare jeweils eine Person aus Österreich und die andere aus dem Ausland; bei Eheschließungen waren es sogar 22 Prozent, berichtet die Statistik Austria der „Presse“.

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