Ukraine

Die „Säuberung“ von Cherson

(c) APA/AFP/BULENT KILIC (BULENT KILIC)
  • Drucken

Nach dem Ende der Besatzung der Stadt Cherson werden Details bekannt, wie die Russen politische Gegner verfolgt und auch entführt haben. Viele Ukrainer sind noch in Gefangenschaft.

Cherson/Kiew/Wien. Serhij Zyhipa, Zivilgesellschaftsaktivist, verschwunden am 12. März. Olexandr Babitsch, Ortschef von Gola Pristan, verhaftet am 28. März. Irina Gorobzowa, Ingenieurin, entführt am 13. Mai. Ihor Kolyhajew, Bürgermeister von Cherson, abgeführt am 28. Juni. Olexij Kisseljow, Ex-Marinekapitän, entführt am 22. Juli. Fünf ukrainische Bürger, die während der mehr als achtmonatigen russischen Besatzung des Gebiets Cherson verschwunden sind.

Nach der Befreiung des Verwaltungszentrums Cherson am 11. November werden immer mehr Details über mutmaßliche Verbrechen der russischen Besatzer an der örtlichen Bevölkerung bekannt. Ukrainische Ermittler befragen Zeugen, sie finden Verliese, belastende Dokumente, Leichen mit Folterspuren. Doch mit dem russischen Abzug ist diese Geschichte nicht zu Ende. Viele Entführte befinden sich weiter in russischer Gewalt. Auch von den fünf eingangs genannten Personen weiß man nicht viel mehr als ihren Aufenthaltsort. Manchmal – im Fall des Bürgermeisters Kolyhajew – nicht einmal das.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.