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Leitartikel

Warum Putins totaler Krieg nach hinten losgehen könnte

Noch trotzen die Ukrainer der Zerstörung von Infrastruktur. Im Bild: ein brennendes Öldepot am Ufer des Dnipro.(c) APA/AFP/BULENT KILIC
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Mit Raketenbeschuss auf zivile Ziele will der Kreml Kiew in die Knie zwingen. Doch die Eskalation könnte gegenteilig wirken: Sie mobilisiert jeden Einzelnen.

Russland feuert auf die Ukraine Raketen ab, die dort überlebensnotwendige Infrastruktur zerstören. Die Stromversorgung wird gekappt, und damit oft auch Wasser, Heizung und Internet. Nach siebenwöchigem wiederholten Beschuss ist die Lage kritisch. Dabei hat der Winter gerade erst begonnen. Bald werden die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen. Und dann? Das Kalkül von Wladimir Putins Energieterror im ukrainischen Winter ist simpel: Kiew soll zum Einlenken im Krieg gezwungen werden.

Dass der Kreml mit seinen Attacken genau das bezweckt, hat er jüngst in eigenen Worten bestätigt. Es liege in der Hand der ukrainischen Führung, die Situation zu entspannen und das „Leiden der Bevölkerung“ zu beenden, wie Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow am Donnerstag erklärt hat. Dazu müsse Kiew lediglich die Forderungen Moskaus erfüllen. Dass der Kreml gleichzeitig abstreitet, zivile Objekte ins Visier zu nehmen, ist schon besondere Chuzpe, aber angesichts der notorischen Lügen Putins nicht weiter verwunderlich. Moskau behauptet ja – vor allem für das heimische Publikum –, dass die Treffer nur dazu dienen würden, militärisch relevante Einrichtungen der Ukrainer auszuschalten. Was nicht stimmt.