Interview

„Auch China möchte, dass der Klimawandel gestoppt wird“

Bis zur Erschöpfung verhandelt: Einige Teilnehmer der Klimakonferenz in Ägypten schliefen während der Abschlusssitzung.
Bis zur Erschöpfung verhandelt: Einige Teilnehmer der Klimakonferenz in Ägypten schliefen während der Abschlusssitzung.(c) APA/AFP/JOSEPH EID (JOSEPH EID)
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Der Ökonom Axel Ockenfels spricht über das Kooperationsproblem und unwirksame Moralappelle.

Die Presse:Herr Ockenfels, wie lautet Ihr Resümee zur gerade zu Ende gegangenen Klimakonferenz in Ägypten?

Axel Ockenfels: Meine Erwartung an das COP27-Treffen war gering – und wurde bestätigt. Wir sollten skeptisch sein, wenn die Einrichtung eines leeren Klimafonds als „historischer Durchbruch“ bezeichnet wird. Auch das Kyoto-Protokoll galt als historischer Durchbruch, ist aber wirkungslos verpufft. Wenn wir aus den Fehlern der vergangenen 27 COPs nichts lernen, droht dem Pariser Klimaabkommen ein ähnliches Schicksal. Paris hat zwar ambitionierte globale Ziele formuliert, doch die sind nicht viel wert, wenn die freiwilligen nationalen Selbstverpflichtungen nicht ausreichen, um die Ziele auch nur annähernd zu erreichen. Die globalen CO2-Emissionen erreichen weiterhin immer neue Rekordwerte, anstatt schnell und drastisch zu fallen.

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