Gruppe G

Brasiliens Auftaktsieg: Ein Traumtor und Sorgen um Neymar

REUTERS
  • Drucken

Favorit Brasilien startet erfolgreich in die WM. Der Tottenham-Profi Richarlison traf beim 2:0 doppelt und per Seitfallzieher.

Topfavorit Brasilien ist mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Sieg gegen Serbien in die Fußball-WM in Katar gestartet. Dank eines Doppelpacks von Richarlison (62., 73.) durfte sich der Rekordweltmeister und Weltranglistenerste am Donnerstag über einen erfolgreichen Auftakt auf dem Weg zum ersehnten sechsten WM-Titel freuen. Richarlison avancierte für die Selecao zum Matchwinner und verzückte die 88.103 Zuschauer im Lusail Stadium mit einem artistischen Seitfallzieher-Tor zum 2:0.

Die Truppe von Nationaltrainer Dragan Stojkovic nahm trotz einer engagierten Leistung gegen die Ballartisten von Teamchef Tite nichts Zählbares mit. Zuvor hatte die Schweiz das erste Spiel der Gruppe G gegen Kamerun mit 1:0 gewonnen. Brasilien, das nun seit 16 Spielen ohne Niederlage ist und acht Matches in Serie gewonnen hat, trifft am Montag in der zweiten Runde auf die Schweiz, die Serben bekommen es kurz zuvor gegen Kamerun zu tun. Brasilien und Serbien waren schon bei der WM 2018 in der Gruppenphase aufeinandergetroffen, damals gewann die Selecao ebenfalls mit 2:0.

Brasiliens mit starken Offensiv-Kräften

Vier Jahre später setzte Tite mit seiner Aufstellungen direkt ein Zeichen. Der 61-Jährige schickte mit Neymar, Vinicius Jr., Richarlison und Raphinha seine offensivsten Akteure aufs Feld. Stojkovic beorderte auf der Gegenseite hingegen 80-Millionen-Mann Dusan Vlahovic sowie den angeschlagenen Flügelflitzer Filip Kostic zunächst auf die Bank. Salzburg-Kicker Strahinja Pavlovic startete links hinten in der Dreierkette. Der 21-Jährige musste bei seinem WM-Debüt gleich die brasilianischen Ballkünstler entschärfen.

Nach sieben Minuten stellte sich Pavlovic aber ein wenig zu intensiv bei Neymar vor und kassierte die gelbe Karte. Die Serben gestalteten die Anfangsphase ausgeglichen. Der Underdog vom Balkan presste gut an, ging gewohnt robust in die Zweikämpfe und stellte die Brasilianer vor kleinere Probleme. Es dauerte zehn Minuten, bis Neymar erstmals mit einem gefährlichen Dribbling im Strafraum für erhöhten Puls bei den serbischen Fans sorgte. Genauso wie bei einem direkten Eckball, den der 2,02 cm große Torhüter Vanja Milinkovic-Savic über die Latte fausten musste (13.).

Kaum Spektakel in der ersten Hälfte

Die Brasilianer fanden anders als die offensiv harmlosen Serben zwar mehr Chancen vor, richtig gefährlich wurde es zunächst aber selten. Ein Weitschuss von Casemiro (21.) diente als Fangübung für Fortgeschrittene, bei einem Lochpass von Thiago Silva spielte Milinkovic-Savic gut mit und war knapp vor Vinicius Jr. am Ball (28.). Nach 35 Minuten fabrizierte Raphinha aus aussichtsreicher Position einen harmlosen Roller, kurz darauf kam Vinicius Jr. nicht zum Abschluss (41.).

Gegen die defensive Fünferkette der Serben fehlte der Tite-Elf die letzte Präzision. Die in gelb gekleideten Fangruppen im ausverkauften Final-Stadion sahen in der ersten Halbzeit kaum Spektakel. Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur 31 Sekunden, bis Raphinha nach einem Gudelj-Fehler freistehend vor Milinkovic-Savic zum Abschluss kam, aber am Goalie scheiterte. Brasilien kam mit deutlich mehr Schwung zurück, nach einer Stunde fand Alex Sandro die zunächst größte Möglichkeit vor: Der Linksverteidiger wuchtete einen Distanzschuss an die Innenstange.

Zwei Minuten später die Erlösung: Nach einem Neymar-Dribbling konnte Milinkovic-Savic einen Vinicius-Schuss nur mehr ins Zentrum abwehren, wo Richarlison den Ball zur verdienten Führung über die Linie drückte. Der Tottenham-Profi sorgte wenig später spektakulär für die Entscheidung: Eine Vinicius-Flanke legte sich der 25-Jährige selbst hoch vor und traf volley zu seinem 18. Tor im Brasilien-Trikot. Casemiro zirkelte den Ball in der 81. Minute für die mittlerweile haushoch überlegenen Brasilianer noch an die Latte.

Sorgen bereitet Brasilien Neymars Knöchel. Nach einem Zweikampf schied der Superstar verletzt aus und humpelte aus dem Stadion.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.