Sprechblase Nr. 469. Warum „one click“ auch keine Lösung ist.
Das K-Wort ist heute nicht gut gelitten. Stattdessen sagt man Mitbewerb oder Marktbegleiter. Dabei befinden wir uns in einer Situation, in der alle mit allen um Aufmerksamkeit konkurrieren. Die Kinder um jene der Eltern (das kehrt sich später um), Haubenrestaurants ebenso wie Fast-Food-Lokale um jene der Gäste, die Mitarbeitenden um jene der Führungskräfte.
Und derzeit auch die Arbeitgeber um jene der Talente. Unternehmen suchen die Rettung in – Achtung, Sprechblase – „one click“. Ein Klick am Computer oder Mobiltelefon soll reichen – und schon hat man den Job. Oder so ähnlich. So wie man es von den Online-Shopping-Plattformen gewohnt ist: bestellen, und schon läutet der Lieferant an der Tür.
Der nächste Schritt ist dann wohl, dass ein Algorithmus den Job für uns aussucht, ohne dass wir irgendetwas beitragen müssen. Ach so, arbeiten muss man dann doch noch selber.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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