Mehr als 18.000 Menschen sind bei den Demonstrationen festgenommen worden, berichtet die in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation.
Bei den Massenprotesten im Iran sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bisher mindestens 445 Demonstranten getötet worden. Unter den Toten seien auch 63 Kinder, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA am Freitag. Mehr als 18.000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn Mitte September demnach mehr als 150 Städte im Land.
Die Organisation verzeichnete außerdem den Tod von 57 Sicherheitskräften. Auslöser des Aufbegehrens gegen die politische Führung im Iran war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.
„Wir werden weitermachen. Bis zum Schluss.“
Seit Wochen gehen die Menschen im Iran gegen das Regime auf die Straße. Frauen, Minderheiten, Arbeiter und Händler solidarisieren sich miteinander, sie skandieren „Frau, Leben, Freiheit“ und fordern den Sturz des Systems. Die „Presse am Sonntag“ hat Stimmen aus einem Land in Aufruhr eingefangen. >>> Mehr dazu [premium]
(APA/dpa)