Bewegung

Schlechte Nachrichten für Bewegungsfaule

Wer sich regelmäßig rührt, altert erwiesen langsamer.

Regelmäßige Bewegung hält uns nicht nur gesünder, sondern lässt uns auch langsamer altern. Das lassen zumindest verschiedene Studien hoffen. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch eine aktuelle Untersuchung von Coremed, dem Zentrum für regenerative Medizin der Joanneum Research: Sie belegt die junghaltende Wirkung von körperlicher Bewegung auf zellulärer Ebene. Demnach können die Unterschiede des biologischen Alters zwischen jenen, die Sport betreiben, und jenen, die das nicht tun, über zehn Jahre betragen. Dafür muss man sich keinesfalls jeden Tag verausgaben: Moderate Bewegung mindestens dreimal pro Woche reicht aus.

Zelltod hinauszögern

„Der schützende Effekt lässt sich anhand der Telomerlänge feststellen“, erklärt die Sportwissenschaftlerin und Medizinerin Marlies Schellnegger. „Telomere sind zelluläre Marker des biologischen Alters. Man kann sie sich wie Schutzkappen auf den Enden unserer Chromosomen vorstellen; mit jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, wodurch es mit der Zeit zum Zelltod kommt.“ Schellnegger ist Co-Autorin der im Journal Sports Medicine publizierten Studie, die aufzeigt, wie Bewegung genau in diesen Prozess eingreift: Sie aktiviert die zellulären Vorgänge, welche die Telomere schützen.

So sind gut erhaltene oder längere Telomere daran beteiligt, gesünder und agiler zu altern. Kürzere Telomere werden aber nicht nur mit vorzeitiger Zellalterung in Verbindung gebracht, sondern auch mit chronischen, Tumor- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Tendenziell verbringen Menschen ihre letzten zehn bis 15 Jahre in reduzierter oder schlechter Gesundheit. Unsere „gesunde Zeit“ hinkt damit der Lebenserwartung hinterher. Auch deshalb stehen Strategien, die den Alterungsprozess verlangsamen, vermehrt im Fokus der Wissenschaft. (cog)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2022)

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