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"Forschung muss in die Wildnis hinaus"

In der Interaktion zwischen Mensch und Maschine lässt sich vieles vorab nicht abschätzen. Darum sind Studien im Anwendungskontext so wichtig.
In der Interaktion zwischen Mensch und Maschine lässt sich vieles vorab nicht abschätzen. Darum sind Studien im Anwendungskontext so wichtig.Getty Images
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Die Idee hinter Living Labs ist, neue Technologien vorab dort zu untersuchen, wo sie später eingesetzt werden. Ein Beispiel ist der digitale Coach für Menschen, die in Pension gehen. Die App wird mit Feedback der Betroffenen gestaltet.

Der freundlich grüßende Avatar ist in der neuen Version wieder verschwunden. Die Kunstfigur in der Handy-App „Proself“, die Menschen beim Übergang in den Ruhestand unterstützen soll, hat sich nämlich nicht bewährt. „Die ursprüngliche Idee war ein persönlicher Assistent in Gestalt einer Frau oder eines Mannes. Damit haben wir hohe Erwartungen an die Intelligenz geweckt, die aber nicht erfüllt werden konnten. Man konnte nicht frei mit dem Avatar reden, die Ressourcen für eine Weiterentwicklung wären zu hoch gewesen“, erzählt Johannes Kropf.

Der technische Mathematiker leitete das europäische Forschungsprojekt „Agewell“ am Austrian Institute of Technology (AIT), seit Oktober ist er beim Unternehmen Salumentis für Forschung und Entwicklung – und damit für die Weiterentwicklung der mittlerweile marktreifen App – zuständig. Was er schildert, zeigt, wie Technologieentwicklung heute im besten Fall funktioniert. In sogenannten Living Labs bindet man diejenigen früh ein, die eine Innovation einmal nutzen sollen.

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