Interview

Direktor des Wiener Wiesenthal-Instituts: „Die Antisemiten waren nie verschwunden“

Wir müssen uns als Gesellschaft gegen autoritäre Tendenzen wappnen, sagt der Historiker Jochen Böhler.
Wir müssen uns als Gesellschaft gegen autoritäre Tendenzen wappnen, sagt der Historiker Jochen Böhler. VWI/Manfred Huber
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Der neue Direktor des Wiener Wiesenthal-Instituts, Jochen Böhler, über das umstrittene Lueger-Denkmal, den Stellenwert der Täterforschung zum Holocaust und die Rolle der Schule im Kampf gegen Antisemitismus.

Die Presse: Als Sie Ihren Job als neuer Direktor des Wiener Wiesenthal-Instituts antraten, kündigten Sie an, mit öffentlichen Statements zu aktuellen Debatten sparsam umzugehen. Eine solche Debatte läuft rund um das Karl-Lueger-Denkmal. Haben Sie dazu etwas zu sagen?

Jochen Böhler: Auf jeden Fall. Was ich meinte, war, dass wir nicht auf jeden Zug aufspringen wollen. Es ist nicht unser Tagesgeschäft, uns zu politischen Fragen zu äußern. Aber bei Fragen von geschichtspolitischer Relevanz werden wir unsere Stimme einbringen. Ich will aber nicht für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprechen, sondern wir diskutieren immer erst intern und beziehen dann als Institut Stellung.

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