Russland

Wenn sich Putin den Soldatenmüttern stellt

Mit einem inszenierten Treffen mit Soldatenmüttern will der Kreml zeigen, dass er ein offenes Ohr für die Sorgen der Bevölkerung und die menschlichen Verluste des Kriegs in der Ukraine hat. Expertinnen waren jedoch nicht eingeladen.

Moskau/Wien. 17 Frauen sitzen rund um einen langen ovalen Tisch. Vor ihnen, ordentlich arrangiert, Tee, Törtchen, Früchte. In ihrer Mitte sitzt Wladimir Putin und hält unter den Augen der Kameras eine Lobrede auf die russischen Mütter: „Alles hängt von der Familie ab. Dass Ihre Kinder . . . unser Vaterland und unsere Leute verteidigen, in Neurussland, im Donbass, ist das Ergebnis Ihrer Anstrengungen.“

Es war ein patriotisch-emphatischer Tonfall, den Wladimir Putin bei seinem Treffen mit Müttern von russischen Soldaten angeschlagen hat, deren Söhne an Russlands Feldzug in der Ukraine teilnehmen.
Der Termin in seiner Residenz Nowo Ogarjowo am Rande Moskaus wurde publikumswirksam kurz vor dem russischen Muttertag am Sonntag anberaumt. „Für Sie, deren Söhne im Kampfgebiet sind, ist das kein Feiertag, sondern mit Sorge und Angst verbunden.“ Putin, der in seiner Rede behauptete, er telefoniere manchmal selbst mit Soldaten an der Front, signalisierte Offenheit für die Vorschläge, Meinungen und Ideen der Mütter. Was genau er mit den Frauen besprach, wurde nicht publik.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

RUSSIA, LUGANSK PEOPLE S REPUBLIC - OCTOBER 27, 2022: A former Russian Army serviceman who has volunteered to take part
Ukraine-Krieg

Russische Armee stärkt ihre Abwehrfront in der Ukraine

Elite-Verstärkungen etwa der Luftlandetruppe im Donbass könnten auch bei einer möglichen Offensive der Ukrainer im Raum Saporischschja westlich davon eingreifen. Berichte über Festungsbau.
Leitartikel

Warum Putins totaler Krieg nach hinten losgehen könnte

Mit Raketenbeschuss auf zivile Ziele will der Kreml Kiew in die Knie zwingen. Doch die Eskalation könnte gegenteilig wirken: Sie mobilisiert jeden Einzelnen.
Hier wurde das Ehepaar festgenommen.
Spione

Putins enttarnte Spione im Hohen Norden

Drei spektakuläre Kriminalfälle sorgen in Schweden und Norwegen für Aufsehen, darunter der Skandal um ein Ehepaar, das von einem Vorort in Stockholm aus für Russland spioniert haben soll.
Archivbild aus dem Vatikan von Papst Franziskus.
Ukraine-Krieg

Papst: "Warum ich Putin nicht nenne? Weil es nicht nötig ist"

Die Formulierungen des Papstes sorgten für Kritik, der Franziskus nun entgegentritt: Russland sei natürlich das Land, das die Invasion betreibt. Der Vatikan sei immer bereit, zu vermitteln.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.