TOPSHOT-FBL-WC-2022-MATCH15-POR-GHA
Metaphorik

Fußball-Sprache: Wie kommt die brave Schwalbe dazu?

Portugals Superstar Cristiano Ronaldo könnte den Brasilianer Neymar bei der Fußball-WM in Katar als Schwalbenkönig ablösen. Über eine unfaire Metapher, das Täuschen und Erschleichen, KGB-Methoden, toxische Männlichkeit und den Schritt der Bordsteinschwalben.

Hatte er das nötig? Er, der immer noch berühmteste Ballkünstler, Ronaldo selbst und leibhaftig, empfing im Strafraum den Pass eines Mitstreiters. Es folgte ein leichter Körperkontakt mit den Verteidigern Ghanas, die dabei nur den Ball spielten. Doch sogleich ließ sich der Goldjunge bereitwillig von der Erdanziehungskraft überwältigen – halb zog es ihn, halb sank er hin. Er bekam den erhofften Elfmeter, verwandelte ihn, Portugal ging in Führung, gewann schließlich mit 3:2. Dank einer von den Schiedsrichtern unerkannten und ungeahndeten Schwalbe – da ist sich die Fußballwelt so ziemlich einig.

Vielleicht holt sich ja Ronaldo bei dieser WM den Unehrentitel des Schwalbenkönigs. Aktueller Amtsinhaber ist Neymar, Bei der WM 2018 in Russland verbrachte der Brasilianer in vier Spielen der Seleção ganze 14 Minuten auf dem Boden liegend, wobei er sich meist wie ein Schmierenkomödiant mit schmerzverzerrtem Gesicht wand und weinte. Als wäre der Star von Paris Saint-Germain unter der Last seiner 222 Transfermillionen zusammengebrochen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.