Spannungen

Aserbaidschan lehnt Macron als Vermittler ab

Alijew sagt Verhandlungen mit Armenien ab.

Baku. Die geplanten Friedensgespräche zwischen den Erzfeinden Armenien und Aserbaidschan sind geplatzt. Aserbaidschans Staatschef, Ilham Alijew, sagte am Freitag die für 7.12. anberaumten Verhandlungen ab. Dabei hätte der Präsident Aserbaidschans mit Armeniens Premier, Nikol Paschinjan, dem französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, und EU-Ratspräsident Charles Michel in Brüssel zusammentreffen sollen. Alijew behauptete nun, Macron habe Aserbaidschan „beleidigt“. Deshalb könne Frankreichs Präsident nicht als Vermittler auftreten.

Neue Spannungen

Die Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien streiten seit Jahrzehnten um die Kaukasus-Region Bergkarabach. 2020 war der eingefrorene Konflikt zu einem offenen Krieg eskaliert. Nach sechs Wochen schwerer Kämpfe und einem Gebietsgewinn Aserbaidschans trat eine von Moskau vermittelte Waffenruhe in Kraft. Im September kam es erneut zu Gefechten zwischen beiden Seiten. Im Oktober einigten sie sich auf eine „zivile Mission“ der EU an ihrer Grenze.

Macron hatte zuletzt Moskau vorgeworfen, die Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan zu schüren. Russland ist offiziell ein Verbündeter Armeniens, strebt aber auch nach guten Beziehungen zu Aserbaidschan. 5000 russische Soldaten sollen in der Region die Waffenruhe von 2020 sichern. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2022)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.