Zinsen

Der Damokles-Dollar

Wer in Ägypten die Landeswährung Pfund gegen Dollar tauscht, erhält heute um 56 Prozent weniger als noch zu Jahresanfang.
Wer in Ägypten die Landeswährung Pfund gegen Dollar tauscht, erhält heute um 56 Prozent weniger als noch zu Jahresanfang.(c) APA/AFP/KHALED DESOUKI
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Um die Inflationswelle zu brechen, erhöht die US-Zentralbank die Zinsen stark. Die sich so ergebende Stärkung des Dollar bringt neue Probleme – für verschuldete Schwellenländer.

Manch ein Haus- oder Wohnungskäufer wurde heuer finanziell am falschen Fuß erwischt. Denn nach Jahren der Nullzinsen ging es mit der Zinswende unerwartet schnell. Grund dafür war der russische Krieg in der Ukraine, der die ohnehin im Aufwind befindliche Inflation durch die massive Verteuerung von Energie weiter antrieb. Die Zentralbanken weltweit mussten reagieren und die Zinsen erhöhen. Das traf vor allem auch auf die US-Notenbank Federal Reserve zu, die seit März die Zinsen bereits sechsmal erhöht hat, inzwischen liegen sie bei einem Band von 3,75 bis vier Prozent.

Für die USA, aber auch Europa, wo die EZB in abgeschwächter Weise ähnlich agierte, ist diese Politik richtig und wichtig. Nur so kann es gelingen, die auf jahrzehntelange Höchststände gestiegene Inflation wieder einzufangen. Allerdings gibt es bei der aktuellen geldpolitischen Inflations-Therapie auch unerwünschte Nebenwirkungen. Und diese treten nicht nur in den eigenen Währungszonen der Zentralbanken auf, sondern mitunter auch global.

Denn während die zu Jahresbeginn noch nicht absehbaren Zinsanhebungen der EZB kurzfristig vor allem für einheimische Immobilienkäufer, die auf variable Kredite gesetzt haben, ein Problem sind, sorgen die Zinsschritte der Fed auch in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern für gehörige Sorgen. Grund dafür ist der US-Dollar.

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