Blackout, Pandemie, Ukraine-Krieg: Es häufen sich die Krisenmeldungen, und damit steigt die Unsicherheit. Was ist, wenn es tatsächlich zu einem Zusammenbruch der Infrastruktur kommt? Bin ich genügend vorbereitet? Ein Selbstversuch.
Mittwoch, 17 Uhr. Wir stehen mitten in einem Supermarkt in Wien, und ich blicke etwas ratlos auf das Obst und Gemüse hinter nach dem Eingang. Nichts davon, denke ich mir, ist geeignet für meinen Vorratsschrank. „Aaaah“, sagt Wolfgang Kastel da schon und steuert zielstrebig auf einen Stand mit Trockenfrüchten zu. „Da schauen wir gleich aufs Ablaufdatum.“
Neun Monate sind die Datteln, die er in die Hand nimmt, noch haltbar. „Da haben wir gleich ein paar Vitamine“, sagt Kastel erfreut. Ich aber bin verwirrt. „Das finden Sie in Ordnung? Nicht einmal ein Jahr haltbar?“ Ich bin davon ausgegangen, dass Vorrat länger halten muss. „Das reicht absolut“, entgegnet er. „Die werde ich ja vor dem Ablaufdatum verwenden.“ Nachsatz: „Wenn einem Datteln schmecken, dann kann man das schon für den Vorrat heranziehen.“ Alles klar, sag ich mir, das mit dem Vorratanlegen funktioniert doch anders, als ich gedacht habe.
Es ist kein Zufall, dass sich Wolfgang Kastel, Geschäftsführer des Zivilschutzverbands Wien, der auch unter Die Helfer Wiens firmiert, mit mir im Geschäft befindet. Die Idee dafür kam einer Kollegin und mir im Zuge unseres „Presse Play“-Podcasts. Ständig hören wir, dass die Blackout-Gefahr derzeit besonders hoch sei. Und auch Wladimir Putins Spiel mit dem Atomknopf ist nicht beruhigend. Damit sinkt das Sicherheitsgefühl. Fakt ist auch: Meine Wohnung ist alles, nur nicht krisenfest.