Gartenkralle

Und zwischendrin die Königin

„The Fairy“ ist eine altbewährte, robuste Sorte.
„The Fairy“ ist eine altbewährte, robuste Sorte.(c) Ute Woltron
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Selbst Dürre und erste Fröste können der Rose nichts anhaben, der Verlässlichsten von allen.

Wir halten Ende November, es gab bereits empfindliche Nachtfröste und dennoch – im Nebel, im Altweibergespinst, nach den ersten herbstlichen Stürmen blühen immer noch die Rosen, treiben neue Knospen, tun so, als ob sie überhaupt nur dafür da wären: zu blühen, zu duften, schön zu sein, dann halt in Dreiteufelsnamen eine kleine Winterrast einzulegen, wenn's wirklich frostig wird, aber nur, um zur ersten sich bietenden Möglichkeit wieder loszublühen, wenn es endlich wieder warm wird.
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Irgendwann, so meinte jemand in einem Anflug fast zärtlicher Offenheit, lande jeder Gärtner einmal bei der Rose, auch wenn er sein Leben lang womöglich verächtlich auf die Rosenzüchter herabgeblickt habe. Vielleicht, weil man für die selbstlos-zwecklose Hingabe an das Einfach-Schöne die erforderliche Gelassenheit erst lernen muss? Die Erfahrung, dass manche auf die scheinbar sinnlose Tätigkeit des Rosenliebhabens herabschauen, machen viele, aber wenn man erst einmal so weit ist, die Rosenliebhaberei verinnerlicht zu haben, so kann einem derlei Kühlheit im Charakter anderer schon längst nichts mehr anhaben. Das ist ein angenehmer und anstrebenswerter Zustand, und auch einer, der sehr dienlich war in den dürren Monaten des heurigen Sommers.

Denn während rundum die meisten Pflanzen sichtlich litten oder eingingen, standen die Rosen völlig unbefangen und unberührt da, obwohl keine einzige von ihnen je gegossen wurde. Offenbar wurzeln sie so tief oder so dicht oder verfügen über sonstige rätselhafte Eigenschaften, dass ihnen die Hitze absolut nichts auszumachen schien.

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