Digitale Offensive

Kasachstans gläserne Bürger

Das Smartphone als wichtigster Begleiter: Kasachstan – hier die Hauptstadt Astana – will so viele Behördengänge wie möglich digitalisieren.
Das Smartphone als wichtigster Begleiter: Kasachstan – hier die Hauptstadt Astana – will so viele Behördengänge wie möglich digitalisieren.(c) Getty Images/Vyacheslav Oseledko
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Das riesige zentralasiatische Land will Vorreiter in Sachen Digitalisierung werden. Bereits jetzt dient das Handy als Zahlungsmittel, Führerschein und Personalausweis.

Im Astana Hub, einem Glasbau im Süden der Stadt, eingebettet in einen Gebäudekomplex mit noch mehr Glas, wird in die Tasten gehaut. Zwei junge Männer aus Tadschikistan haben gerade für ihren Start-up eine beachtliche Investmentsumme lukrieren können, jetzt gehe es an die Umsetzung, erzählen die beiden, ihre Euphorie aus Höflichkeit leicht verdecken wollend. In Nebenräumen haben Grüppchen junger Leute die Köpfe zusammengesteckt, an einer anderen Ecke dürfte ein Mann eine herausragende Idee gehabt haben, so fest und schnell wie er mit Bleistift sein Heft beschriftet.

Im Astana Hub herrscht Silicon-Valley-Stimmung. Die Räume haben die Atmosphäre eines Coworking-Büros, es gibt offene Kaffeetheken, biegbare Bürosessel. Hier, in Zentralasiens größtem Tech-Park, sollen Ideen geboren werden, die Kasachstan schneller ins digitale Zeitalter katapultieren.

Kasachstan hat vor wenigen Jahren seine digitale Offensive gestartet, geht es nach der Regierung, läuft es sehr gut. Auch die Vereinten Nationen halten in ihrem Bericht über die globalen Entwicklungen im Bereich E-Government fest, dass in dem riesigen Land im Jahr 2018 lediglich 100.000 Menschen im ländlichen Bereich Internetzugang via Glasfaserkabel hatten – 2020 waren es bereits 800.000 Einwohner. Vergangenes Jahr nahm Kasachstan im UN-Ranking der am meisten entwickelten Länder mit E-Government den respektablen 28. Platz ein (von 193 Mitgliedsländern). Und in diesem Tempo soll es weitergehen. Sogar bis hin zum gläsernen Bürger.

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