China

„Nieder mit Xi Jinping, nieder mit der Partei!“

APA/AFP/HECTOR RETAMAL
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So viele Menschen wie seit Jahrzehnten nicht mehr ziehen gegen das KP-Regime auf die Straße: Die Demonstranten fordern ein Ende der Null-Covid-Politik – und den Sturz der Regierung.

Peking. In der Nacht auf Sonntag haben sich die Chinesen von den Fesseln der drakonischen Null-Covid-Politik befreit. In Shanghai sind bis in die tiefen Morgenstunden mehrere Hundert Menschen auf die Wulumuqi-Straße in der ehemals französischen Konzession gezogen. Dort haben sie lauthals ihrem Frust gegenüber der KP-Regierung freien Lauf gelassen: „Nieder mit Xi Jinping!“, schreit die Menschenmenge, und immer wieder: „Nieder mit der Partei!“

In einem Land, in dem die Leute den Namen ihres mächtigen Regierungschefs nur im Flüsterton auszusprechen wagen, sind solche Proteste nicht nur mutig, sondern auch überaus gefährlich.
Doch immer mehr Chinesen haben das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Ausgezehrt nach zweieinhalb Jahren Pandemie, wollen sie die rigiden Einschränkungen der Null-Covid-Politik nicht mehr hinnehmen. Der Corona-Frust hat dazu geführt, dass erstmals seit mehreren Jahrzehnten in fast allen Landesteilen die Menschen auf die Straße ziehen: von Guangzhou über Wuhan bis nach Zhengzhou.

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