Präsidentenpalast

Mindestens zehn Tote bei Terroranschlag auf Hotel in Mogadischu

Ein von Regierungsbeamten genutztes Hotel in der somalischen Hauptstadt wurde angegriffen. Auch der somalische Sicherheitsminister wurde dabei verletzt.

Zwölf Stunden nach der Erstürmung eines Hotels in Somalia hat die islamistische Terrormiliz al-Shabaab das Gebäude in Mogadischu am Montag weiter unter ihrer Kontrolle gehabt. Sicherheitskräfte umstellten das Hotel Villa Rosa. Auch am Morgen waren Schüsse und Explosionen zu hören. Mindestens zehn Hotelgäste und ein Selbstmordattentäter wurden nach Polizeiangaben bei dem Angriff getötet, unter ihnen zwei Personen mit somalisch-britischer Doppelstaatsbürgerschaft.

Unter den Verletzten ist der somalische Sicherheitsminister Ahmed Mohamed Doodishe, wie der Polizeibeamte Mohamed Dahir der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Opferzahl werde vermutlich steigen, sagte er. Man vermute, dass sich im Hotel viele Verletzte befinden.

Radikal-islamische Miliz reklamiert Anschlag für sich

Schwer bewaffnete Kämpfer der al-Shabaab hatten das Hotel, zu dem ausschließlich Politiker, ausgewählte Geschäftsleute und hochrangige Staatsgäste Zutritt haben, am Sonntagabend während der Gebetszeit gestürmt. Die Terrormiliz, die enge Verbindungen mit al-Qaida pflegt, reklamierte den Angriff für sich. Der Anschlag erfolgte zwei Tage nach einer großangelegten Militäraktion somalischer Regierungstruppen im Zentrum des Landes, bei der nach Regierungsangaben 100 al-Shabaab-Mitglieder getötet wurden.

Somalia, ein Land am Horn von Afrika mit etwa 16 Millionen Einwohnern, wird seit Jahren von Anschlägen und Gewalt erschüttert. Seit mehreren Monaten geht die Regierung in Mogadischu mit einer militärischen Offensive gegen al-Shabaab vor.

120 Tote im letzten Monat

Die Islamisten hatten vergangenen Monat mindestens 120 Menschen bei zwei Autobombenanschlägen auf das Bildungsministerium in Mogadischu getötet. Die Attacke reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen und Kämpfen, die Somalia seit Jahren erschüttern. 1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die al-Shabaab bekämpft die von den Vereinten Nationen (UNO) und Soldaten der Afrikanischen Union (AU) unterstützte Regierung und will ein islamistisches Regime errichten.

(APA/dpa/Reuters)

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