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Kunst & Kultur

Große Weihnachtsauktion im Kinsky

Herbert Boeckl, „Ansicht von Nikolsburg II“, 1945, 150.000–250.000 €.
Herbert Boeckl, „Ansicht von Nikolsburg II“, 1945, 150.000–250.000 €. (c) Auktionshaus im kinsky
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Anfang Dezember kommen im Auktionshaus im Kinsky Alte Meister und sensationelle Neuentdeckungen, gut erhaltene Raritäten und einzigartige Skulpturen aus der Sammlung Fuchs unter den Hammer.

Alte Meister

Wunderbar friedvoll wirkt „Die Heilige Familie“, 1529 von Pieter Coecke van Aelst und seiner Werkstatt geschaffen. Im Gegensatz zu anderen Kompositionen des Meisters sind kaum Wiederholungen des Sujets bekannt, was auf einen speziellen Auftraggeber schließen lässt, an den das Gemälde nach seiner Fertigstellung geliefert wurde. Damit konnte es nicht mehr als Vorlage dienen. Schließlich unterstreichen die hohe Qualität der Ausführung und die Datierung die Annahme, dass van Aelst selbst an der Entstehung des Werkes beteiligt war.

Gemälde des 19. Jahrhunderts

Ferdinand Georg Waldmüllers „Die Heimkehr“ aus 1864 stellt eine kleine Sensation dar. Es ist eine Neuentdeckung, die vor 16 Jahren im Erbgang an ihren derzeitigen Besitzer ging und in der Literatur bis jetzt unerwähnt blieb. Waldmüller, der Meister der österreichischen Malerei des Biedermeier, ist vor allem für seine lebendigen und unmittelbaren Szenen des Alltags berühmt. In diesem Gemälde verwendet er das Motiv der „rahmenden“ Türe, in der eine junge Frau und ein Mädchen von einer Kinderschar begrüßt werden. Gerade für diese spontane Lebendigkeit ist Waldmüllers Spätwerk bekannt.

Antiquitäten

Hier locken Porzellane der Sorgenthalperiode aus einer österreichischen Privatsammlung, die in den 1920er-Jahren mit großer Sorgfalt zusammengetragen wurde. Die vorliegende Tasse mit Untertasse, um 1801/1802 entstanden, ist in hervorragendem Zustand, das zentrale Bildfeld zeigt einen „Blick auf die Stadt Wien vom Schloss Belvedere aus“. Conrad Sörgel von Sorgenthal war von 1784–1805 Leiter der Wiener Porzellanmanufaktur; ihm ist ihr großer Aufschwung und die große Beliebtheit der Objekte aus dieser Periode zu verdanken.

Jugendstil & Design

Eine außergewöhnlich gut erhaltene Rarität ist der Koloman-Moser-Kerzenleuchter aus versilbertem Kupfer. Das nicht markierte Objekt weist alle Merkmale der frühesten Arbeiten der Wiener Werkstätte (gegründet 1903) auf und steht für deren Arbeitsweise in den ersten zwei Jahren ihres Bestehens. Denn damals wurden auch Entwürfe realisiert, die bereits davor, in den Jahren 1900 bis 1902, entstanden waren. Und einige dieser Entwürfe, wie der vorliegende Kerzenleuchter, wurden auch bereits 1901/1902 hergestellt. Ab 1903 stellte die WW dieses Objekt praktisch formgleich als „Beleuchtungskörper unter der Modellnummer M0099“ her.

Klassische Moderne

Mit der „Ansicht von Nikolsburg II“ beschwört Herbert Boeckl im letzten Kriegsjahr 1945 eine Idylle herbei, die wohl in scharfem Kontrast zu seiner Arbeit in seinem Atelier im umkämpften Wien steht. Nikolsburg (tschechisch: Mikulov) liegt am Fuß der Pollauer Berge in Südmähren unmittelbar hinter der niederösterreichischen Grenze. Dort verbrachte Boeckl den Sommer 1943 und schuf eine Serie von Arbeiten. Zwei Jahre später griff er das Thema wieder auf und malte die großen Ölbilder „Nikolsburg I“ und das eben vorliegende „Nikolsburg II“, in letzterem hat der Künstler das prägnante Panorama festgehalten.

Zeitgenössische Kunst

Zur Auktion kommt eine einzigartige Skulpturensammlung von Ernst Fuchs. Diese 22 Werke wurden vom Meister für einen Skulpturenpark „Paradiso“ hinter der Villa Fuchs in Wien Hütteldorf geschaffen, der jedoch nie verwirklicht wurde.

Viele der Skulpturen sind von beeindruckender Größe, allen voran „Esther“, die bei einer Höhe von 3,5 Meter eine Spannweite von 2,3 Meter hat. „Esther“ symbolisiert Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, aber Fuchs spielt – dank seiner intensiven Beschäftigung mit alten Kulturen – auch mit anderen Referenzen. Er weist sowohl auf die biblische Königin Ester hin als auch auf die ursprüngliche Bedeutung des Namens als babylonische Göttin und im Altindischen als junge Frau. Gesicht und Kopf der Skulptur wiederum erinnern markant an hinduistische und buddhistische Mythologie.

Information

Große Weihnachtsauktion:
6.–9.Dezember

6. Dezember:
Alte Meister: 15 Uhr
Gemälde des 19. Jahrhunderts: 17 Uhr

7. Dezember:
Antiquitäten: 15 Uhr
Jugendstil & Design: 18 Uhr

8. Dezember:
Klassische Moderne: 15 Uhr

9. Dezember:
Zeitgenössische Kunst: 15 Uhr

Besichtigung ab 1. Dezember
Mo–Fr, 10–18 Uhr
Sa & So, 10–17 Uhr
Freyung 4, 1010 Wien

Alle Exponate finden Sie auf:
imkinsky.com/online-katalog


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