Ungläubige Blicke, aufgeregte Gespräche, freie Bänke, leere Geschäfte und Bäckereien – so sieht also der Wiener Hauptbahnhof aus, wenn keine Züge fahren. Doch was können Betroffene tun? Und welche Öffentlichen Verkehrsmittel stehen überhaupt still?
Diese Information muss erst verdaut werden. Ratlos sehen sie einander in einer der Hallen am Wiener Hauptbahnhof an, die beiden jungen Frauen, die soeben erfahren haben, dass heute alle Züge stillstehen. „From Midnight to Midnight“, wie in der Durchsage alle paar Minuten zu hören ist.
Auf ihren Koffern sitzend überlegen sie, welche Optionen sie haben. Eigentlich wollten die ausländischen Touristinnen ihre Reise durch Europa gleich in der Früh, kurz nach 6 Uhr, fortsetzen und vom Hauptbahnhof aus weiterfahren. In Wien haben sie nur das Wochenende verbracht – und dabei nicht mitbekommen, dass in ganz Österreich 24 Stunden lang keine Züge fahren werden, weder im Nah- und Fernverkehr noch die grenzüberschreitenden. „Wir haben uns noch gewundert, warum hier so wenige Menschen sind“, sagt eine von ihnen auf Englisch. „Bis uns ein Bahnmitarbeiter von sich aus angesprochen und aufgeklärt hat.“ Was sie jetzt machen werden? „Wahrscheinlich ein Hotel suchen. Erst einmal holen wir uns einen Kaffee. Wenigstens müssen wir nirgendwo in der Schlange stehen.“