Lebensmittel

19 von 20 Buttersorten in Deutschland enthalten Mineralöl

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Sieben der kontaminierten, in Deutschland untersuchten Buttersorten stehen auch in den heimischen Supermarktregalen zum Verkauf.

Rückstände von Mineralöl sind vor allem bei Kosmetikprodukten keine Seltenheit. Aber auch in einigen Lebensmitteln werden Spuren nachgewiesen. Lebensmitteltester schlagen nun Alarm: Das deutsche Verbrauchermagazin "Öko-Test" nahm in seiner aktuellen Ausgabe 20 Buttersorten unter die Lupe. Das Ergebnis: In 19 Sorten wurden Spuren von Mineralöl nachgewiesen. Teilweise sei die Konzentration so hoch, wie sie die Tester noch nie zuvor in einem Lebensmittel nachweisen konnten.

Am allerschlechtesten wurde die "ÖMA Allgäuer Bauernbutter" bewertet: Sie überschreite den von der EU vorgeschlagene Richtwert für aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) um fast das Zehnfache, schreibt „Öko-Test". Gleich 17 Sorten schnitten mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ ab, fünf von diesen tragen ein Bio-Siegel. Doch wie kommen die Mineralrückstände, von denen einige Verbindungen als krebserregend gelten, in die Butter?

Da werden einerseits Schmieröle von Maschinen als Ursache angenommen. Andererseits hat ein Hersteller laut Öko-Test festgestellt, dass die Verpackung in wachskaschierter Alufolie einen wesentlichen Anteil an der Belastung mit gesättigten Mineralölwasserstoffen (MOSH) habe. Je näher sich die Butter am Ablaufdatum befinde, desto höher seien die MOSH-Werte zu erwarten, so der Hersteller.

Tatsächlich ist die einzige mineralölfreie Butter im Test in Pergamentpapier eingepackt: die Bio-Fassbutter der Gläsernen Molkerei. Die Öko-Tester empfehlen, Butter beim Backen von Rührteigkuchen oder Muffins etwa durch neutrales Öl zu ersetzen. Und überall da, wo Buttergeschmack untergeht, sowieso.

Sieben Sorten auch in Österreichs Supermärkten

Sieben der kontaminierten, in Deutschland untersuchten Buttersorten stehen auch in den heimischen Supermarktregalen zum Verkauf, sagt Birgit Beck vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) zur "Wiener Zeitung". Darunter die am negativsten hervorstechende Sorte ÖMA sowie Alnatura, Andechser, Dennree, Landliebe, Meggle und die irische Kerrygold. Beck könne zwar nicht bestätigen, dass auch die österreichische Butter Mineralöl enthält, schlichtweg, weil es noch keine Untersuchungen in diese Richtung gab - ausschließen könne sie es daher aber auch nicht. 

Verbraucherschützer in Deutschland raten, Lebensmittel wie Butter nach dem Einkauf zuhause in eigene Gefäße umzufüllen, damit etwaiges Mineralöl aus der Verpackung nicht in diese eindringen kann. Tiefkühlprodukte sind laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung nicht betroffen: Mineralölbestandteile "gasen unter solchen Bedingungen nicht aus", heißt es. Deshalb sei nicht damit zu rechnen, dass sie in die Tiefkühlkost übergehen.

(red.)

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