Medienfreiheit

Britische Regierung kritisiert Festnahme von BBC-Reporter in China

Polizeiaufgebot bei Protesten in Peking.
Polizeiaufgebot bei Protesten in Peking.REUTERS
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Journalisten müssten ihrer Arbeit ohne Einschüchterung nachgehen könnten, so Außenminister Cleverly. Der BBC-Journalist Ed Lawrence war bei Protesten in China festgenommen und angeblich geschlagen und getreten worden.

Die britische Regierung hat die Festnahme eines BBC-Reporters am Rande regierungskritischer Demonstrationen in China verurteilt. Der Vorfall sei "zutiefst beunruhigend", twitterte Außenminister James Cleverly am Montag. "Journalisten müssen ihrer Arbeit ohne Einschüchterung nachgehen können." Zudem kritisierte Cleverly die Festnahmen von Demonstranten. "Medienfreiheit und Demonstrationsfreiheit müssen geachtet werden. Kein Land ist davon ausgenommen", betonte der Minister.

Kabinettsmitglied Grant Shapps nannte die Festnahme im Radiosender LBC "inakzeptabel". Dem TV-Sender Sky News sagte der Wirtschaftsminister: "Es kann absolut keine Entschuldigung dafür geben, dass Journalisten, die darüber berichten, was geschieht, von der Polizei geschlagen werden." Die Besorgnis über den Vorfall sei groß.

Geschlagen und getreten

Zuvor hatte die BBC sich "extrem besorgt" gezeigt, dass der Journalist Ed Lawrence festgenommen wurde, während er über die Proteste in der Stadt Shanghai berichtete. Er sei von Polizisten geschlagen und getreten worden, obwohl er als Journalist akkreditiert gewesen sei. Erst Stunden später sei er wieder freigelassen worden.

Ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums begründete die Festnahme damit, dass der Reporter sich nicht als Journalist zu erkennen gegeben und seinen Presseausweis nicht freiwillig vorgezeigt habe. In der Volksrepublik hatte die strenge Corona-Politik der Regierung am Wochenende zu den größten Protesten seit Jahrzehnten geführt.

(APA/dpa)

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