Gruppe G

Sechs Tore, aber kein Sieger

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Erst schreibt Salzburg-Legionär Strahinja Pavlović serbische WM-Geschichte, dann gelingt Kamerun eine beachtliche Aufholjagd.

Beim Schlusspfiff fuhr sich Bayern-Profi Eric Maxim Choupo-Moting durch die blondierten Haare und wusste nicht so recht, was er mit diesem Ergebnis anfangen sollte. Der Kapitän hat seinem Team aus Kamerun zumindest minimale Chancen auf das Weiterkommen gewahrt, als er beim 3:3 gegen Serbien den Endstand besorgte. Allerdings brauchen die „Löwen“, deren Trainer Rigobert Song vor der WM offen vom Halbfinale geträumt hatte, zum Abschluss gegen Brasilien einen Sieg, um es noch irgendwie ins Achtelfinale zu schaffen.

„Ich bin zufrieden, weil meine Spieler echten Kampfgeist gezeigt haben. Wir lagen mit zwei Toren hinten und sind zurückgekommen. Das ist der Spirit, der im ersten Spiel gefehlt hat. Die Mannschaft hat die richtige Reaktion gezeigt“, kommentierte Trainer Song.

Auch Torschütze Vincent Aboubakar glaubt an einen WM-Verbleib: „Wir hatten einige Probleme, aber wir haben immer auf Sieg gespielt. Wir werden gegen Brasilien unsere Chance suchen.“

Die zum Auftakt 0:2 gegen Brasilien unterlegenen Serben, bei denen Fifa-Ermittlungen wegen einer nationalistischen Fahne für Unruhe gesorgt hatten, verspielten eine 3:1-Führung und damit eine gute Ausgangsposition für das abschließende Gruppenspiel gegen die Schweiz.

Nachdem Jean-Charles Castelletto Kamerun in Führung gebracht hatte (29.), drehten Red-Bull-Salzburg-Legionär Strahinja Pavlovic (45.+1), Sergej Milinkovic-Savic (45.+3) und Aleksandar Mitrovic (53.) – der Stürmer hatte Fulham im Vorjahr mit 43 Saisontoren in die Premier League geschossen – zunächst das Spiel. Doch Kamerun kam durch den Doppelschlag von Vincent Aboubakar (64.) und Choupo-Moting (66.) zurück. Bei beiden Aktionen hatte Serbiens Rechtsverteidiger Nikola Milenkovic geschlafen und das Abseits aufgehoben.

Salzburgs Pavlovic avancierte mit seinem Kopfballtor mit 21 Jahren und 188 Tagen zum jüngsten WM-Torschützen Serbiens. Nach knapp einer Stunde war sein Auftritt aber zu Ende, der Verteidiger wurde verletzt ausgewechselt.

Kameruns Tormann-Causa

Bei Kamerun, das nur eines seiner jüngsten 17 WM-Spiele gewonnen hat, hatte es vor Anpfiff eine Überraschung gegeben. Tormann Andre Onana fehlte im Kader, kamerunische Medien berichten von „disziplinären Gründen“. Hintergrund sollen Diskussionen des Stargoalies von Inter Mailand mit Teamchef Song sein. Dieser fordert angeblich einen zurückhaltenden Torhüter-Stil, Onana pflegt allerdings das Spiel von weit außerhalb des Gehäuses mitzugestalten.

(red.)

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