Leitartikel

Alle Räder stehen still – und Verständnis haben wir dafür wenig

(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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24 Stunden lang streiken die Eisenbahner für mehr Gehalt. Verhältnismäßig ist dieser Ausstand nicht.

Georg Herwegh war ein revolutionärer deutscher Autor, ein Kind seiner Zeit, und wusste schon, was er schrieb, als er 1863 für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein dichtete: „Mann der Arbeit, aufgewacht!/Und erkenne deine Macht!/Alle Räder stehen still/Wenn dein starker Arm es will.“

Am heutigen Montag stehen also wieder einmal alle Räder in Österreich still, weil es der starke Arm der Eisenbahner-Gewerkschaft so wollte. 24 Stunden lang. Viele Kinder versäumten die Schule, arbeitende Menschen hatten Probleme, an ihren Arbeitsplatz zu kommen – vor allem in Wien, wo es nur noch Kurzparkzonen gibt und die Park-and-Ride-Anlagen bei den U-Bahnen schon in den frühen Morgenstunden voll waren –, Waren können nicht transportiert werden und viele Touristen, die vom Streik überrascht wurden, stehen verwirrt an Bahnhöfen.

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